14. November 1905

An dem vom Allgemeinen Berliner Schachbunde veranstalteten Meisterschaftsturniere, welches heute begann, nehmen teil: A. Bauer, H. Caro, E. Cohn, H. Friedrich, B. Gregory, W. Haertel, Hartenheim, W. Kunze, Lampert, W. Metzke, E. Post, O. Schewe, Wagner, O. Wegemund und Wendt.

30. Dezember 1905

Der Schachklub "Springer" hielt am 30. Dezember seine Generalversammlung ab und wählte in den Vorstand: W. Pape, l. Vors.; O. Schewe, 2. Vors.; M. Liesener und E. Ensel, Schriftführer; A. Freund und E. Franke, Kassierer; M. Franke, Bibliothekar; Chr. Siebert und M. Koppenheim, Schachwarte. Aus dem Jahresberichte ist zu ersehen, daß der Schachklub "Springer" zu den größten Vereinen Deutschlands zählt, hatte er doch mit Jahresschluß die stattliche Zahl von 161 Mitgliedern aufzuweisen. Im vergangenen Jahre richtete der Klub wieder eine Schachschule ein, die beim Publikum großen Anklang fand. Der Höchstbesuch des Unterrichts betrug 145, der Durchschnittsbesuch über 100 Personen. Infolgedessen beginnt im August 1. J. wieder ein unentgeltlicher Unterricht, zu dem jedermann eingeladen ist.

März 1906

Am Winterturnier des Schachklub "Springer" beteiligten sich 62 Mitglieder, an welche im ganzen 25 Preise zur Verteilung gelangten. Das Ergebnis ist: Klasse la: 1. Erich Cohn, 2. Otto Schewe, 3. Hermann Friedrich, 4. W. Suffrian; Klasse Ib: 1. P. Bürger, 2. 8. Dunje; Klasse IIa: 1. Wiegand, 2. und 3. geteilt Ihlefeldt und Koppenheim; Klasse IIb: 1. Müller II, 2. und 3. geteilt O. Kühn und R. Lawitzky, 4. Frl. J. Birkholz; Klasse IIIa: 1. R. George, 2. Schlegel, 3. Uppendahl; Klasse IIIb: 1. Hirschfeld, 2. Karpen.

12. April 1906

Das Winterturnier des Berliner Schachvereins hatte folgendes Resultat. In der ersten Klasse (19 Teilnehmer) errang auf glänzende Weise Herr A. Wagner den I. Preis (50 M). Er erreichte 15½ Gewinnzähler (von 18 gespielten Partien). Den II. und III. Preis teilten Walter I und O. Wegemund mit 13 Gewinnzählern, den IV. Preis gewann Rechtsanwalt S. Löwy (12½), den V. Preis Dr. Dinge (12), den VI. und VII. Preis teilten Koslowski und Spieß (je 11½). Die Preisverteilung, verbunden mit einem gemütlichen Damenabend, fand am 12. April im Vereinslokal (Krebs Hotel, Niederwallstraße 11) statt.

Sommer 1906

Im "Berliner Schachverein von 1876" wurde im abgelaufenen Sommer ein Viererkampf zwischen den stärksten Spielern des Vereins ausgefochten. Jeder hatte mit jedem vier Partien zu spielen. Den I. Preis errang mit 8 Gewinnzählern A. Wagner, den II. Preis Dr. Dinge (6½), den III. Preis H. Walter (5½), den IV. Preis O. Wegemund (4). Ein Wettkampf zwischen Dr. Dinge und A. Wagner auf 7 Gewinnpartien endete mit 7:3 zugunsten Wagners.

Januar 1919

E. Bogoljubow und S.A. Selesniew, die letzten der vom Mannheimer Kongreß in Deutschland verbliebenen russischen Schachfreunde, haben vor kurzem Triberg verlassen und befinden sich in Berlin, wo sie verbleiben werden, bis ruhigere Verhältnisse in ihrem Vaterlande herrschen. Bogoljubow spielte vom 20. bis 27. Januar im Kaffee Kerkau einen Wettkampf mit v. Bardeleben, den er mit 3:0:2 gewann.

Juni 1922

Die Berliner Schachgesellschaft, die mit den meisten europäischen Ländern bereits wieder in lebhaftem Schachverkehr steht und in nächster Zeit noch mehrere Kämpfe gegen ausländische Mannschaften auszutragen hat, hat jetzt auch die transatlantischen Beziehungen wieder aufgenommen. In Verhandlungen zwischen José Perez Mendoza, dem Ehrenpräsidenten des Argentinischen Schachklubs und E. Post, dem Vorsitzenden der Berliner Schachgesellschaft, bei denen Dr. Emanuel Lasker eifrig mitwirkte, ist für einen Sonntag im Oktober ein telegraphischer Schachwettkampf Berlin - Buenos Aires vereinbart worden.
Zu Ehren des 80. Geburtstages des ältesten Ehrenmitgliedes des Vereins findet gegenwärtig unter dem Namen "Georg Behrend-Turnier" ein Zweirundenkampf zwischen John, Plönnigs, Post, Schlage und Zander statt.
Ahues, der Sieger der Klubmeisterschaft für 1922, hat gegen Dr. Dührssen, den zweiten des Turniers, einen Wettkampf von 6 Partien mit 4 Siegen und 2 Remisen überlegen gewonnen.

Mai/Juni 1925

Ein Vierstädte-Wettkampf Berlin-Budapest-Prag-Wien unter dem Protektorate des Wiener Vizebürgermeisters G. Emmerling wurde in der Zeit vom 31. Mai bis 2. Juni vom Österreichischen Schachverband in Wien durchgeführt und endete mit einem Siege der Wiener Mannschaft. Den zweiten Platz erstritt Prag, den dritten Budapest, während Berlin sich mit dem vierten Platze begnügen mußte. Einzelergebnisse: Wien-Budapest 2:2 (bereits Ostern 10:10), Prag-Budapest 2½:l½, Wien-Berlin 2½:l½, Budapest-Berlin 4:0, Wien-Prag 2½:1½;, Prag-Berlin 2½:l½. Beteiligt waren für Berlin: Post, Zander, Dr. Dührssen und Steneberg, für Budapest: v. Balla, Vajda, Havasi und Endre Steiner, für Prag: Hromadka, Prokes, Dr. Skalicka und Schulz, für Wien; Prof.Becker, E. König, S. R. Wolf und Dr. Gruber.

21. März 1919

Der Schachklub Süd-West, Lichterfelder Str. 11 (Schultheiß-Brauerei-Ausschank), hielt am 21. März eine Gedächtnisfeier für sein am 23. Dezember 1918 verstorbenes Mitglied Walter Koppen ab. Der Vorsitzende, Herr Hoeppel, leitete den Abend mit einer Ansprache ein, worin er der seltenen Begabung des leider so früh Dahingeschiedenen gedachte.
Herr Willi Schlage führte darauf einige vom Verstorbenen gespielte Partien vor und demonstrierte am Brett den bei allen Gelegenheiten wiederkehrenden genialen Weitblick des Koppen; schon eine im Alter von 18 Jahren mit einem starken Gegner gespielte Partie wurde im glänzendsten Stil von ihm gewonnen.
Zum Schluß gab Herr Schlage eine Simultanvorstellung und gewann, in einer Stunde, von 12 Partien 10 und machte 2 remis.

23. Dezember 1918

Walter Koppen, Mitglied des Schachklub Süd-West in Berlin, verstirbt. Am 21. März des folgenden Jahres gab es eine Gedenkveranstaltung.