Brandenburgische Schachzeitung - Januar 1926 - Heft 1
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No. 1
Januar 1926 3. Jahrgang
BRANDENBURGISCHE SCIIACHZEITUNG
Organ, des Brandenburgischen Schacherbandes
Im Auftrage des Verbands-Vorstandes herausgegeben von OTTO ZANDER, Charlottenburg, unter Mitwirkung von Wegemund, Dr. Lewitt, Brennert, Richter, Hartmann, Westphal u. a.
Verlag von BERNHARD KAGAN, Berlin W8, Behrenstr. 24 - 1. Umschlagseite
An meine hochverehrten Herren Abonnenten!
Anbei erhalten Sie Heft 1 a, und zwar die Fortsetzung der Partien des Moskauer Turniers. Das 1. Heft der Schachnachrichten ist derartig umfangreich, da?, die Drucklegung desselben 4 bis 5 Wochen Zeit in Ansprnch nehmen wird. Um die werten Herren [..ser meiner Zeitschrift nicht zu lange auf ein Heft warten zu lassen, habe ich mich entschlossen, das Heft 1 in zwei Lieferungen, A und B, erscheinen zu lassen, trotzdem ich daduich doppelte Versand-spesen zu tragen habe. Mit dem Druck des 2. Heftes „Mein System" von Nimzowitsch (Subskriptionspreis 9,— Mark) wurde begonnen. Der Versand des Heftes erfolgt daher bestimmt Ende Januar. Bevor Heft 1 b der Schachnachrichten versandt werden wird, lasse ich noch das
1. Sonderheft (3. Sonderdruck) erscheinen, und zwar wird dasselbe den Aufsatz „Unser Schachwissen im Lichte des Moskauer Grossmeisterturniers" von Dr. S. G. Tartakower enthalten, so daß die Herren Abonnenten spätestens am 10. Februar einen richtigen Ueberblick über das Mos-kauer Turnier haben werden. Die 3 Sonderhefte von Moskau kosten für Nichtabonnenten nur 2,50 Mark und ersetzen vorläufig ein Kongreßbuch. Manuskript für Blütenlese Il soeben erhalten. Versand erfolgt mit Heft 2 der Brandenb. Schachzeitung. Subskriptionspreis 1,— M.
Soeben erschienen! Kongreßbuch Breslau, Preis broschiert 5,—, gebunden 6,— Mark. Debreczin (Entfesseltes Schach) von Dr. Tartakower, nur broschiert 6,— Mark. Marienbad von Gunsberg, brosch. 6,—, geb. 7,— Mark. Baden-Baden broschiert 4,— Mark. Die Blockade von Nimzowitsch, broschiert 2,— Mark. Indisch, von Dr. Tartakower, broschiert 2,—, gebunden 2,50 Mark. Brandenburgische Schachzeitung 4,— Mark, Ausland 5,— M jährlich. Bachmann's Schachjahrbuch 1924, 5,— Mark. Der Schachkalender für 1926 erschien im Januar und kostet 3,— M. Schachzeitschriften: Wiener Schaehzeitung 10,— M, Deutsche Schach-blätter 10,— M, Deutsche Schachzeitung 8,60 M, Ausland 9,20 M. Das Lehrbuch des Schachspiels von Dr. Lasker kostet nur broschiert 6,50 M, in Leinen gebunden 9,—. Der Preis kann als sehr niedrig bezeichnet werden, denn der Umfang ist ca. 19 Bogen. - Seite 1
Oraildedorgische Schachlang
Herausgegeben vom Brandenburgischen Schachverband
3. Jahrgang Januar 1926
No. 1
Die Entwicklung des Lausitzer Schachlebens. Von G. Sallan in Forst.
Die Entwicklung des Lausitzer Schachlebens zu seinem jetzigen Umfang blieb der Nachkriegszeit vorbehalten, jener Zeit, in der sich die Reihen der Schachspieler wieder füllten mit Leuten, denen das Schach während der Kriegsjahre ein lieber Freund, ein Sorgen-brecher in schweren Stunden geworden war. Sie fühlten sich an-gezogen von dem Reiz des Schachs, und andere, mitgerissen von edler Begeisterung, schlossen sich ihnen an. Ueberall ging die Ent-wicklung diesen Gang, auch in der Lausitz. Vor der Schilderung der augenblicklichen Lage im Lausitzer Schachleben dürfte eine kurze Wiedergabe der geschichtlichen Entwicklung von Interesse sein. Als Quelle dient der Nachlaß des im Jahre 1891 gegründeten „Schachklub Forst", welcher nach Auflösung des Klubs im Jahre 1912 in den Besitz des Forster Schachvereins gelangte. Das Lausitzer Schachleben etwa um 1891-93 sah vornehmlich die Schachvereine von Cottbus, Spremberg und Forst als seine Träger. Es scheint in diesen und den folgenden Jahren zeitweise eine recht rege Tätigkeit geherrscht zu haben. Anfangs des Jahr-zehnts war es hauptsächlich dem Einflusse Hermann Zwanzigs zuzuschreiben, der auf Geschäftsreisen öfters die Schachfreunde in Forst und Cottbus, auch wohl in Spremberg besuchte. Diese drei Städte unterhielten Beziehungen zu einander. Spremberg und Forst spielten 1894-95 zwei Fernpartien, die beide Spremberg gewann. In Spremberg leitete Amtsrichter Oskar Müller das Spiel, in Fort Kaufmann Otto Henschke und Paul Allerdt. Der Schachklub Forst zählte 27 Mitglieder und gehörte dem Deutschen Schachbunde an. In Cottbus waren M. Karstedt, etwas später Bauinspektor Knauff und Kaufmann Boitz, noch später E. Post die stärksten Spieler und Träger der Organisationen. Zu Ostern 1898 fand in Cottbus ein Schachturnier statt in dem „zwei Treppen hoch ruhig gelegenen Schachzimmer des Bierhauses Phönix, Marktplatz 28, - Seite 2
dessen Wirt selber ein eifriger Schachfreund, über vorzügliche Turnierspiele verfügt und der seine Gäste stets gut mit Speise und Trank bedient". So lautete die Einladung zu diesem Turnier. Im Laufe der folgenden Jahre kam es zur Gründung der „Nieder-lausitzer Schachvereinigung", die am 9. und 10. April 1901 ihren ersten Kongreß in Forst abhielt. Die Organisation lag in den Händen des damals mächtig aufstrebenden noch jugendlichen Post, der auch im Hauptturnier die „Vorkämpferschaft der Niederlausitz„ erkämpfte. In Forst war inzwischen Postdirektor Bukow Vorsitzender ge-worden, der ein starker Spieler war, ebenso wie Dr. med. Zillessen. Die Zahl der Vereine vermehrte sich zwar in den folgenden Jahren, doch fehlte, besonders nach dem Weggange Posts aus Cottbus, die treibende Kraft zu gemeinsamer schachlicher Betätigung, was das Eingehen der Niederlausitzer Schachvereinigung zur Folge hatte. Vereine hatten sich gebildet in Muskau, wo Rechtsanwalt Dr. Hartmann als starker Spieler bekannt war, in Hoyerswerda und Sorau. In Forst entstand 1906 ein zweiter Verein, der Schachklub „Anderssen", der heutige Forster Schachverein, Von den Grün-dern des „Anderssen" spielen noch heute im Forster Schachverein: Franz Starick, W. Lehmann, Sallan, W. Müller, Bergel sen. Eine Verbindung der Vereine untereinander bestand wenig oder gar-nicht. Wettkämpfe haben stattgefunden zwischen „Anderssen" und dem Sorauer Schachverein, Vorsitzender Rektor Wypukol, in denen Forst siegreich blieb. Zwei Fernpartien zwischen Neiser-Sorau und Sallan-Forst gewann letzterer. Zwei zwischen „Anderssen" und dem Schachklub Saaz (Böhmen) 1907 gespielte Fernpartien ergaben für Forst 1 verloren 1 schlicht. Vom eingangs erwähnten Spremberger Verein war in dieser Zeit nichts zu spüren, doch war dort Rudolf Müller als starker Spieler bekannt. Der alte Schachklub Forst wurde auch immer weniger, bis er sich mit dem Weggange des Postdirektors Bukow aus Forst im Jahre 1912 auflöste. Dasselbe Geschick ereilte auch den ”Anderssen" einige Jahre später. Dann kam der Weltkrieg, in dem die Schachgesellschaft Cottbus soweit als möglich an ihren Spielabenden festhielt und nach wie vor den Mittelpunkt des Lau-sitzer Schachlebens bildete. Nach dem Weltkriege änderte sich das trübe Bild mit einem Male. Für Forst brachte schon das Jahr 1919 eine Besserung. Hier sammelte sich um die schon oben bezeichneten „alten Spieler" vom „Anderssen" rasch ein Kreis Gleichgesinnter, sodaß nach etwa halbjähriger zwangloser Zusammenkunft am 19. April 1920 der
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Forster Schachverein gegründet werden konnte. Ganz kurz darauf fand schon ein Wettkampf mit Cottbus statt wie in der Folge jährlich ein- bis zweimal. Gelegentlich des 4. Wettkampfes am 10. April 1921 in Cottbus wurde der Zusammenschluß aller Lau-sitzer Schachvereine zu einem „Lausitzer Schachbund" angeregt und beschlossen. Cottbus übernahm es, das Erforderliche in die Wege zu leiten, und so konnte schon am 1. Mai 1921 der Lausitzer Schachbund gegründet werden von den Vereinen von Cottbus, Forst, Spremberg, Guben, Muskau und Sommerfeld. Den ersten Vorstand bildeten: M. Karstedt-Cottbus, 1. Vorsitzender; Sallan-Forst, 2. Vors ; Kopietz-Cottbus, Schriftf.; Schenker-Guben, Kassen-wart; H. Friedrich-Spremberg, Schachwart. Den ersten Bundestag richtete die Schachgeellschaft Cottbus aus, er fand statt am 24. und 25. August 1921 in Cottbus, Hotel Kaiseradler. In drei Klassen kämpften etwa 50 Spieler, ein schöner Erfolg für den 1. Bundestag! Die A-Klasse spielte in 3 Gruppen zu 6, in die Siegergruppe gelangten H. Friedrich, Karstedt, G. Sta-rick f, Krause, Sallan. Eine genaue Uebersicht aller Bundesturniere findet sich am Schluß. Das Lausitzer Schachleben war jetzt dank der unermüdlichen und zielbewußten Führung seines Vorsitzenden, M. Karstedt-Cottbus, einen großen Schritt vorwärts gekommen. Die Verbindung der Vereine uatereinander war sehr rege, überall fanden regelmäßig Wettkämpfe statt. Bei diesen Kämpfen schoben sich alsbald zwei Vereine in den Vordergrund, die Schachgesell-schaft Cottbus und der Forster Schachverein. Eine Uebersicht zeigt die Erfolge dieser beiden Vereine. Die übrigen Vereine, ob-wohl stark besetzt, reichten, was die Masse der Spieler anbelangt, an die Vorgenannten noch nicht ganz heran. Die. vorjährigen Kämpfe um die Vereinsmeisterschaft bestätigen dies vollauf. Nachstehend die Uebersicht Cottbus--Forst. 1. Wettkampf, 25. 7. 20 Cottbus 7 Forst 7 2. 14. 11. 20 71/2 81/2 3. fl 16. 1. 21 411-2 91I, 4. 22 10. 4. 21 22 10 5. 22. 10. 22 22 15 9 6. 6. 5. 23 151/2 1 611 2 7. 6. 4. 24 1822 14 8. 27 25 3 Im Ganzen 160 Partien, davon Cottbus 851/2 Forst 731/2
Solche Wettkämpfe wirken außerordentlich fördernd sowohl auf die beteiligten wie auch auf die befreundeten Vereine, und - Seite 4
manche neue Pflegestätte konnte für das Schach dadurch gewonnen werden. Der 2. Bundestag rückte heran, er wurde am 9. und 10. September 1922 in Forst abgehalten und brachte als wichtigstes Ereignis einen Wechsel in der Leitung. M. Karstedt trat zurück, für ihn wurde Rudolf Müller-Spremberg zum 1. Vorsitzenden ge-wählt, der seitdem sein Amt mit unermüdlichem Eifer und nie er-lahmender Tatkraft bekleidet. Der Bund ist unter seiner Leitung munter weitergeschritten und hat an Ansehen und Größe zu-genommen. Einen wichtigen Abschnitt in der Lausitzer Schachgeschichte bildete der Anschluß an den Brandenburgischen Schachverband. Was Meister Post damals versprach, hat er nicht nur gehalten, selbst hochgespannte Erwartungen sind übertroffen worden. Man denke an die vorbildlich organisierten Turniere, an die vorzüglich geleitete unermüdliche Werbetätigkeit der Meister, an so manchen schönen Schachtag, wie den Lasker-Tag in Grube Ilse u. a. m. Wie anders wäre das sonst möglich gewesen? Darum Dank, herz-lichen Dank wem er gebührt, in diesem Falle Meister Post. Die Zahl der Bundesvereine wuchs ständig, besonders das Senftenberger Revier zeitigte ein hocherfreuliches Wachsen des Schachinteresses. U. a. ist es hier der junge, dabei starke uud sehr rührige Schachverein 1919, Senftenberg, mit seinem Vor-sitzenden Max Kohl, der sich die Pflege des Schachs hervorragend angelegen sein läßt. Eine Jugendgruppe mit 19 (1) Mann konnte hier am 4. Dezember 1925 gegründet werden. Augenblicklich gehören zum Lausitzer Schachbund folgende 19 Vereine mit rund 400 Mitgliedern: 1. Schachgesellschaft Cottbus, 2. Forster Schach-verein, 3. Spremberger Schachverein, 4. Schachklub 1912 Guben, 5. Schachverein Muskau, 6. Schachverein Sommerfeld Ffo, 7. Schach-verein 1919 Senftenberg, 8. Schachvereinigung „Marga", 9. „Ilse", 10. Lübbener Schachverein, 11. Schachklub Lautawerk, 12. Schach-klub Cottbus, 13. Schachverein Hoyerswerda, 14. „Gut Zug" Senf-tenberg II, 15. Schachvereinigung Annahütte, 16. Schachklub 1922 Groß-Kolzig, 17. Schachklub Sorau, 18. Schachvereinigung Zeiß-holz, 19. Schachgesellschaft Guben. In fast allen Vereinen sind Winterturniere im Gange, um zu den Ausscheidungskämpfen für die BundesmeisterschafT die derzeit Besten angeben zu können. Die Kämpfe um die Vereinsmeister-schaft des Bundes für 1926 finden vom Januar ab in Cottbus statt. Die Vereinsmeisterschaft für 1925 wurde in 2 Klassen gespielt. Während in der 2. Klasse die Mannschaft des Forster Schach-vereins mit 35 Gewinnen aus 48 Partien Sieger wurde, mußte seine
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1. Klasse durch den letzten 9 : 3 Verlust die Führung an die Schach-gesellschaft Cottbus abtreten, die danach sicherer Sieger werden dürfte. Mit dem Ostmärkischen Schachverband haben bisher 2 Wett-kämpfe stattgefunden, die beide die Lausitz gewann. 1. Wettkampf 29. 6. 24, Ostmark 9112, Lausitz 1292; 2. Wettkampf 18. 1. 25, Ost-mark 10, Lausitz 26. Der 3. Wettkampf findet am 17. Januar in Frankfurt a. 0. statt. Ein weiterer Wettkampf fand am 18. Oktober in Wilmersdorf mit der Schachvereinigung Wilmersdorf statt, welche mit 18 : 5 siegte. Hier gewann Rudolf Müller-Spremberg am 1. Brett gegen Dr. Perles. An den ersten vier Brettern stand der Wettkampf 2 : 2. Der Lausitzer Bundestag findet alljährlich am letzten Sonntag im Juli statt. Der nächste Vorort ist Guben. Die 5 vergangenen Bundesturniere hatten folgende Ergebnisse: I. Cottbus (Kaiseradler), 24.-25. August 1921. Meisterschafts-turnier: 1. H. Friedrich (Spremberg), 2. Karstedt (Gottbus), 3. Sta-rick II (Forst), 4. Krause (Cottbus), 5. Sallan (Forst). II, Forst (Loge), 9.-10. September 1922: Meisterschaftsturnier: 1. Müller (Spremberg), 2. Dr. Hartmann (Muskau), 3. Bader (Forst). Hauptturnier I: 1. Cotta (Sommerfeld, 2. Brandt (Spremberg). Hauptturnier II: 1. Starick 1 (Forst), 2. Fischer (Lübben). III. Spremberg (Krone), 1.-2. Sept. 1923. Meisterschaftsturnier: 1. Müller (Spremberg), 2. Otto (Sommerfeld), 3.-4. _Dr. Hartmann (Muskau), Starick II (Forst), 5. Friedrich (Spremberg). Hauptturnier: 1. Fischer (Lübben), 2. Krusche (Cottbus). IV. Muskau (Kurhaus), 22.-24. August 1924. Meisterschafts turnier: 1. Haugk (Cottbus), 2. Dr. Hartmann (Muskau), 3. Sallan (Forst). Hauptturnier: 1. Dr. Loewe (Cottbus), 2. Großer (Lauts werk). V. Senftenberg (Baramius), 31. Juli bis 2. Aug. 1925. Meister-schaftsturnier: 1. Koppe (Cottbus), 2. Müller (Spremberg), 3. Dr. Loewe (Cottbus), 4. Emmerich (Senftenberg). Hauptturnier: 1. Kohl (Senftenberg), 2. Bundesmann (Ilse), 3. Hillig (Spremberg). Lausitzer Spielproben konnte ich mir in der kurzen Zeit, die zur Verfügung stand, nicht beschaffen.
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Partien aus den Vorkämpfen um die Berliner Meisterschaft.
Bodenstein (Schachges.) 1. d2-d4 2, Sgl f3 3. Lcl-f4 4. c2-c3 5. e2-e3 6. Sbl- d2 7. 13d1-c2 8. Lfl-e2 9. Sf3-g5
Lichtenstein (Schachges.) Sg8-f6 e7-e6 e7-c5 Sb8-c6 d7-d5 Lf8-e7 Lc8-d7 0-0 • • • •
Damit läßt Weiß die Maske fallen und zeigt, daß er durchaus nicht so feindlichen Sinnes ist, wie es zunächst schien. 9. . . . . Ta8- c8 Es ist fraglich, ob Schwarz das Spiel nach diesem Zuge noch halten kann. Seine Aussichten liegen auf der Damenseite, also hätte er mit 9. . . c5xd4! sich sofort Linien öffnen sollen. Bei der Fortsetzung 10. ed: Tc81 11. Le5 hätte Schwarz mit 11. . . . Sb4 den Nachweis versuchen können, daß der Angriff des Gegners übereilt war, z. B. 12. Dbl La4. Nun folgt auf 13. Lf6: einfach Sc2f, nach 13. cb: hält Schwarz, wenn ihm nichts Bes-seres einfällt, mit Lc2 nebst Lg6 usw, remis, und auf 13. b3 er-langt er mit Tc3: 14. ba: Sc2f 15. Kdl h6 16. Sf3 Da5 ein aus-gezeichnetes Angriffsspiel. 10. 114-e5
•
•
•
Nun ist guter Rat teuer! Schw. hat keine Zeit mehr zu mehr zu cd.
10 h7-h6 Diese Schwächung ist bedenk-lich. Noch schlechter wäre g6. Am besten wäre der Versuch, mit 10. . . Se4 unter Bauern-opfer zum Angriff zu kommen: 11. Sge4: de: 12. De4: (12. Se4: f6 und Bd4 fällt) f6 13. Lg3 cd: 14. ed: e5. 11. h2-h41 h6Xg5? Das also war die Absicht von 10. . . h61. Nun ists sofort aus. 12. h4xg5 Sf6-e4 13. Sd2Xe4 d5Xe4 14. Dc2 x e4 f7-f5 Offenbar der einzige Zug. 15. g5xf6 e. p. Le7-f6 15. . . Tf6: ist nicht besser: 16. Dh7t Kf8 17. Dhe Kf7 18. Lh5t g6 19. Lg6:-0. Mit dem Textzuge hofft Schw, über e7 zu entkommen. 16. Le5- d6I1 • • • Dagegen ist kein Kraut ge-wachsen.
Stellung nach dem 16. Zuge von Weiß.
16 e6-e5 17. Ld3-c4t nebst Matt in 2 Zügen. 0. Z. - Seite 7
Schettler Crotogino (Spandau) (Schachges.) 1. d2-d4 d7-d5 2. Sgl-f3 Sg8-f6 3. c2-c4 e7-e6 4. Sb1-c3 Lf8-e7 5. Lel -f4 c7-c6 6. e2-e3 0-0 7. Lf1-d3 Sb8 - d7 8. 0-0 Sf6-h5 9. Tfl-el Sh5 x f4 10. e3Xf4 d5 x c4 11. Ld3Xc4 • . • • Weiß hat zwar schlechtere Bauern, aber die weit bessere Figurenstellung. Sein Spiel ist vorzuziehen. 11. . . . Sd7-f6 12. Sf3-e5 Dd8-b6 13. Ddl-d2 Tf8-d8 14. Se5-f3? • • • •
Dieser Rückzug ist schwächlich. Mit 14. Tad drohte Weiß schon f4 f5. 14. . . . . Le7-f8 15. Tal -dl c6-c5? Man darf das Spiel nicht öffnen, wenn man schlechter entwickelt ist. 15. . . Ld7 nebst Leb und Verdopplung der Türme auf der d-Linie war ein gesunder Plan. 16. d4xc51 • • . • Natürlich! 16. . .. . Td8 x d2 17. c5Xb6 Td2Xb2 Schwarz hat nichts Besseres, er ist in jedem Falle vdrloren. 18. 1..c4 -b3! • • • . Gewinnt die Qualiät. 18. . . . . Lc8-d7 Schwarz muß sich entwickeln. 19. Sf3 -e5 Ld7-e8 20. Se5-d3 Tb2 x b3 21. a2Xb3 a7xb6
7
22. h2-h3 Le8-c6 23. Tdl-al Ta8Xal 24. Tel x al Der Kampf ist entschieden. Schwarz beendet ihn durch kräf-tiges Spiel 24 25. Sd3-e5 26. Se5 x c6 27. Sc3 - a4 28. Tal -dl 29. Sa4Xb6 30. Sb6-d7 31. b3-b41 32. g2-g31 33. Kg1-g2 34. b4-b5 35. g3Xf4 36. b5-b6 37. b6-b7!
Lüdtke (SCC.) 1. d2-d4 2. Sg1-f3 3. c2-c4 4. Sb1-c3 5. e2-e4 6. Lfl-d3 7. d4-d5 8. h2--h3 9. Ddl -f3 Stärker sieht dann mit f3-f4 bewachen. 9. Zwingt den verlieren. 10. Df2 e2 11. Ld3 c2 12. Lcl-d2
• • • •
g7-g6
Lf8-c5 b7Xc6 Lc5-d4 c6-c5 Sf6-h5 Sh5 x f4 c5-c4 Sf4Xh3t Ld4-b2 $h3-f4t c4 c3 c3-c2 Aufgegeben. O. Z.
Zehnpfund (Schachges.) Sg8-f6 g7-g6 1.18-g7 0 - 0 d7-d6 c7- c5 Lc8-g4 Lg4 x f3 . . 9. gf: aus, um das Feld e5 zu
Sb8 d7 Gegner Zeit zu
Sd7-e5 Tf8-e8 . . . • - Seite 8
Das hatte noch Zeit. Gut war 12. 0-0, um auf e6 mit 13. f4 Sd7 14. de nebst Df3 fortzu-fahren. Bd6 wäre dann schwach, 12. . . e7-e6 13. 0-0 Jetzt wäre 13. f4 weniger gut: 13. . . Sed7 14. de Te6 15. 0-0 Se4:. Spielt Weiß nun 16. Se4:, so gewinnt Schwarz mit f5 die Figur zurück. Auf 16. Le4: aber folgt Lc3: (f5? 17. Ld5) 17. Lc3: De7 18. Tae Tae. 13. . . . . e6xd5 14. c4Xd5 • • • • 14. ed wäre wegen Sc6! nebst
• • •
Sd4 nicht gut; aber 14. Sd5: kam in Betracht, um Ld2 nach c3 zu bringen. 14. . . . . a7-a61 Schwarz will die Stellung des Sc3 erschüttern. 15. a2-a4 Ta8-c8 16. Tal-dl? Was soll der Turm hier? 16. a5 nebst Sa4 und Sb6 sieht ge-sund aus. 16 c5-c4!
25. Sc3-e2 Auch Tec war 26. Tfl Xcl 27. Tcl -b 1 28. Dd3Xe4 29. Se2-gl 30. Tbl x b7 Aufgegeben.
Simon (SCC.) 1. d2-d4 2. c2-c4 3. e2-e3 4. Sbl- c3 5. Sgl-f3
Tc5xcl gut. Db2-b4 Db4Xe4 Te8 x e4 Te4Xa4 Lg7-d4 0. Z.
Lichtenstein (Schachges.) 5g8-f6 e7-e6 d7- d5 c7-c5 Sb8- c6
6. Sf3-e5? . • • • Gegen die Grundlagen der Entwicklung. 6. . . . • Lf8-d6 7. Se5Xc6? b7Xc6 Weiß hat 3 Züge mit seinem Springer gemacht. Infolgedessen hat Schwarz eine Figur mehr im Spiele, ein starkes Zentrum und die offene b-Linie. 8. Lf 1-e2 0-0 9. 0 0 Dd8-e7
Schwarz führt den Angriff 10. f2-f4 c5x d4I
gegen den schwachen Damen-flügel sehr fein. 17. Ld2-g5 Dd8 - b6 18. Lc2 -b1 Sf6-d7 19. Lg5-e3 Sd7-c5 20. Kgl-hl Db6-b4 21. Le3x c5 Tc8 x c5 22. Tdl-cl • • • Erleichtert dem Gegner den Gewinn. 22. . . . . Se5-d3 23. Lb1Xd3 c4 x d3 24. De2 x d3 Db4Xb2
Ausgezeichnet! Schwarz greift in der Mitte an, wo er am stärksten ist. 11. e3Xd4 c6-c5 12. Lcl-e3 Tf8-d8 13. Sc3-b5 d5Xc4! 14. Le2 x c4 Nach 14. Sd6: Td6: fällt Bd4. 14 c5xd4 15. Ddlxd4 • • • . Auf 15. Ld4: gewinnt Lc5 mit der Drohung a6. Auf 15. Sd4: folgt gleichfalls Lc5, was e5 - Seite 9
droht. Das Beste für Weiß wäre 18. Tal -dl . . (nach 15. Sd4: Lc5) wohl 16. Kräftiger wäre Sg5. Sc6, worauf Schwarz mit Le3:t 18. . . Dd8-e7 17. Khl Tdl: 18. Se7:t Kf8 zwei 19. Se4-c5 Sc6 e5 Figuren für den Turm behält. 20. Tf1-el 15. . . Sf6-g4?
Hiernach wird das Spiel sehr Das ist jammerschade! 15. . . verwickelt. Mit dem einfachen Lb4I1 16 De5 (einziges Feld) Zuge 20. f4 wäre Weiß wohl Sg5 gewann sofort. in Vorteil gekommen, da die 16. Tal-dl? • • • schwarzen Mittelbauern schwach Mit 16. Sd6: konnte sich Weiß bleiben und die weißen Figuren retten. sehr gut stehen. 16 Ld6 - c7 20. . Sf6-g4 17. Dd4- e4 Sg4Xe3 21. De3--e2 Sg4 x f2 18. De4Xa8 22. Td1xd5 e6-e5 Oder 18. De3: Lb6 19. Sd4 Befreit den Lc8. Dc5. 23. Sc5-d3 Lc8-g4! 18. • . • Se3Xd1 24. De2-e3 Tab f8 und Schwarz gewann. 0. Z. Schwarz hat seine Entwicklung vollendet. Der Bauernverlust ist v. Linde in einer Stellung voller Spannung nicht entscheidend. 25. Sd3Xe5 Lg7 x e5 26. Td5 X e5 Sf2-h3t! 27. Kgl hl . . Nicht 27. Lh3: wegen Lh3: 28 DSdb2(De2?? De5:) Df6 29. De2 Db6t. 27. • • De7-f6
Lichtenstein (Schachges.) 1. e2-e4 2. d2-d4 3. Sgl-f3 4. Sf3Xd4 5. Sbl- c3 6. Lcl e3 7. g2 g3 8. Lfl-g2 9. 0-0 10. Sd4-b3 11. Ddl-d6 12. Dd6-d2 13. Le3-h6 14. Sc3 x e4 Nach 14. . nebst Sc5 hätte
c7-c5 c6Xd4 e7-e6 a7- a6 !g7 - g6 Lf8-g7 Sg8- e7 0-0 Sb8-c6 f7 f5 Lg7-e5 f5 x e4 Tf8-f7 Se7-f5 Lb2: 15. Tab Weiß eine sehr
starke Figurenstellung. Sf5 x h6 Le5 g7 d7-d5
15. c2-c3 16. Dd2xh6 17. Dh6-e3
Stellung nach dem 27. Zuge von Schwarz.
Eine solche Stellung, in der beide Gegner die schweren Fi- - Seite 10
guren verdreifacht haben, dürfte nicht oft vorkommen. 28. Lg2—d5 • • Weiß versucht, die feindlichen Massen zu lähmen. 28 Kg8—g7 29. Sb3—d2 • • .
Nicht 29. Lf7:?? wegen Lf3t. Der Textzug deckt f3 und zwingt
den um einen Bauern schwächeren Gegner remis zu halten. 29 Sh3—f2t 30. Khl —g2? . ß • • Verschenkt ein Tempo und verliert. 30. Kgl hielt remis. 30. • . . . Lg4—h3-1- 31. Kg2—gl Sf2—g4 32. De3—a7 Df6—flt Aufgegeben. 0. Z.
C3‹)
Bemerkungen zum Aufgabenteil, Wir bringen diesmal zunächst drei vortreffliche Beispiele der-jenigen Gattung der Zweizüger, die wir für die einzige in Zukunft lebensfähige halten, nämlich der Planwechselaufgabe. Die Nummern 65 und 66 behandeln das Schnittpunktthema in wohlgelungener Form. Die 3 letzten 2er gehören der Gattung der „Häufungs"- Probleme an. In den Nummern 70 und 71 geben wir 2 Stücke von Loyd, von denen 70 leicht ist, während die klassisch einfache No. 71 größeren Widerstand bieten wird. Die 4 folgenden Stücke sind hervorragend schöne Proben der „neudeutschen" Kompositions-richtung; von ihnen wird No. 73 als leicht, No. 72 als mittelschwer, die beiden letzten als schwierig anzusprechen sein. Auf die pracht-voll konstruierte No. 75 machen wir besonders aufmerksam. Das nächste Stück, No. 76, ist eine „böhmische" Perle des Altmeisters Noak von beträchtlicher Schwierigkeit. Ein modernes Thema be-handelt wieder die ebenfalls nicht leichte No. 77, ein Originalbeitrag unseres geschätzten Mitarbeiters. Den Schluß der direkten Probleme bilden eine gute Aufgabe alten Stils von Loyd und ein modernes ausgezeichnetes Stück des führenden neudeutschen Komponisten Dr. Zepler, beide nicht leicht. Die beiden Studien sind nicht schwie-rig. Wir freuen uns in Dr. Zehden eine Neuerscheinung auf dem. Gebiete der Studienkomposition zu begrüßen. Die beiden Selbst-matte sind hervorragende Stücke der beiden bekannten Selbstmatt-spezialisten, No. 17, wie sofort ersichtlich, ein Planwechselproblem von eigenartigem Reiz, No. 18 wird die Löser an ein bekanntes direktes Problem eines berühmten Komponisten erinnern (mehr wollen wir, um die Lösung nicht zu sehr zu erleichtern, nicht ver-raten). In den No. 19 und 20 endlich bringen wir zwei pikante, nicht schwierige Stücke aus dem Gebiet des „Märchenschach". Wir halten es nämlich für unsere Pflicht, auch unsere Leser und Löser - Seite 11
allmählich mit diesem bisher noch heftig umstrittenen Gebiet der der Schachdichtung näher bekannt zu machen, auf dem von einigen auch im legalen Problem hervorragenden Verfassern, wie z. B. von F. Palatz in Hamburg, v. Wardener und Schreinzer in Prag, T. R. Dawson in London Bedeutendes und unbedingt Geistreiches ge-leistet wird. 0. Brt. Druckfehler-Berichtigung bezw. Verbesserung. In dem Drei-züger No. No. 41 ist der Ba3 nach a4 und der Th4 nach h5 zu ver-setzen. Im 3 er 55 ist ein schw. Bb6 hinzuzufügen.
A. Direkte Probleme. No. 62. Th. Henriksen-Frederikstad No. 65 Arnoldo Ellermann, Buenos Aires (Chemnitzer Tageblatt 1925)
474 zø 'A. EL V r.er, 64L MVAZ AA.; 411 AA1 Matt in 2 Zügen (8+10).
No. 63. Anders Olson, Stockholm (Chemnitzer Tageblatt 1925)
rAZ 214f d '77'4 v», A W Matt in 2 Zügen (11+10).
No. 64. E. u. P. Törngren, Stockholm (Cemnitzer Tageblatt 1925)
'7 A, 1,A*FX i '/217',/4A4 A rd Y%, Matt in 2 Zügen (8+11),
(Chemnitzer Tageblatt 1925)
• 'A IZ AZ gj t4 otfve, (.4 z 2A ,ivvAl4 r,g" 17, Matt in 2 Zügen (8 + 9).
No. 66. Arthur Madsen, Svendborg (Chemnitzer Tageblatt 1925)
No. 67. H. und E. Bettmann (St. John Globe 1885) 74 g • - rd r4,AMEI r2 rAirZ; rdeiri, rd Matt in 2 Zügen (6 + 7). - Seite 12
No. 68. 0. Würzburg, Verein. Staaten (Gaz. Times 1912)
, Er.", Matt in 2 Zügen (9+10).
No. 69. H. Dawis (Science Monthly 1885) rej a ICA9A ZAAr LA: A rto, r
Matt in 2 Zügen (8 + 7).
No. 70. Samuel Loyd (1855)
r ' I / , v 4 4,et Ar 4144 A I, , ,,A, 4747„1, 4 4 74 , r , ,„,.„, v ee e, r ' 47,44,: 4 .feg ea 7 / wie, fflr Paiz-'4 Matt in 3 Zügen (8 No. 71. Samuel Loyd (1859) ' A : V, ,4.-..z,. r 4 r Nrt- r A r 2 V 7 ' A Matt in 3 Zügen (4+2).
+3).
No. 72, Michael Schneider, Würzburg (Chemnitzer Tageblatt 1925)
41e A _ , A lie 4v /A p lv A AAV :MA Matt in 3 Zügen (7+11)
No. 73. Paul Köller, Rostock (Chemnitzer Tageblatt 1925)
Matt in 3 Zügen ,8+6)
No. 74. Bruno Szmmer, Berlin (Deutsches Wochenschach 1925)
v v r / A ■• / 47 4F ir„/ n h A 2 Matt in 3 Zügen (7+6).
No 75. Dr. Karl Hartlaub, Bremen (Chemnitzer Tageblatt 1925)
r✓ A A r 4gie , Matt in 3 Zügen (8+4). - Seite 13
- 13 -
No. 76. L. Noack, Breslau No. 78. Samuel Loyd (Chemnitzer Tageblatt 1925) (1856)
V, g' "'21;2° 4, 4 A rAt e272, , Matt in 3 Zügen (5 +5)
A VZ vZ/I 7 , ,m 7 g_a, /triz, Ä.,../; r :r, " n ( 6 + 5 ) . 4 Zuge Matt in
No. 77. Adolf Schiffmann, Berlin No. 79. Dr. Erich Zepler, Berlin (Chemnitzer Tageblatt 1925)
Urdruck
''''' - " r2r)t/e3 Matt 41. in 3 Zügen (4 1 1).
Matt in 4 Zügen (6+7)
(Fortsetzung folgt in nächster Nummer.)Ein böser Traum.
Groteske von 0. Zander.Aus der Schachgesellschaft kam ich und hatte die Deutschen Schach-blätter gelesen. Meine Stimmung war auf dem Nullpunkt angekommen. Wie stolz war ich gewesen, als das Septemberheft der „Brandenburgischen" erschien mit den knappen Erklärungen. Das war doch preußischer Schneid! Aber, aber! Ich hatte die Gegner unterschätzt. Wie Keulen-schläge wirkten ihre Entgegnungen. Ich armer Sünder! schrieb Post, „Ich armer Sünder!" seufze auch ich. Wenn das schon alles wäre, könnte maus ertragen, aber das Schlimmste steht noch aus: die Entgegnung auf jenes Septemberheft. Die anderen Erklärungen hatten sich die Geistesgewaltigen des Deutschen Schachbundes aus dem Aerrnel geschüttelt, wie mußte erst der Pfeil wirken, an dessen Vorbereitung sie nun schon ein Vierteljahr arbeiten!! Trübe die Gegenwart, pechschwarz die Zukunft! Hätte ich mir doch nie von Post die Berliner Spezialbrille verpassen lassen! Aber was hilfts: mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. Wer Sorgen hat, hat auch Likör! Das ist der einzige Trost, aber er ist schwach, der Trost nämlich. Der Likör jedoch stärkte mich so, daß ich den Entschluß faßte, zu Bett zu gehen. Hätte ich gewußt, was mir bevorstand, so wäre ich wahrlich wach geblieben. Ich träumte nicht von der Hölle wie sonst wohl die Schächer, das wäre weniger schlimm gewesen, denn an diesem Orte des Schreckens
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erwartet man nichts Gutes. Mich aber geleitete der tückische Traumgott in das trauliche Gemach neben dem großen Spielsaal der Schachgesell-schaft, drückte mich in einen Klubsessel und mir das erste Heft der Schachblätter in die Hand. Ich schlug es auf und las . . .. die Antwort auf unser Septemberheft. Meine schlimmsten Erwartungen wurden übertroffen. Mit fettesten Lettern prangte auf der ersten Seite: Post größenwahnsinnig! und nur wenig magerer der Untertitel: Spaltung im Brandenburgischen Schachverbande! Du kennst, lieber Leser, das Gefühl, das dich durchzuckt, wenn dich Morpheus von einem Turnre stürzen läßt oder ein M o rphy in 18 Zügen mattsetzt. So war mir zumute, als ich die Donnerworte las. Aber was halfs, als Schriftleiter mußte ich weiterlesen. Und wäre der Inhalt nicht so grauenhaft und niederschmetternd gewesen — ich hätte als Mathema-tiker gewiß meine Freude gehabt an dem kristallhellen und kühnen Ge-dankenbau, an der zwingenden Beweisführung. Es ist mir nicht gegeben, den Inhalt des Artikels auch nur annähernd mit dem rhetorischen Schwunge des Originals darzustellen. Nur den Ge-dankengang habe ich behalten. Der Verfasser begann mit einem Ver-gleich zwischen Meister Post und Ilsebill. Wer das ist? Dem Fischer seine Frau aus dem Grimmschen Märchen. Schritt für Schritt wurde der Vergleich durchgeführt mit unerbittlicher Logik : a) Post im unbekannten Cottbus Ilsebill in der stinkigen Hütte; b) Post in der Schachgesellschaft — llsebill im Steinhause ; c) Post als 1. Vorsitzender der Schachgesellschaft — Ilsebill im Palast; d) Post als 1. Vorsitzender des Berliner Verbandes — Ilsebill als König; e) Post als 1. Vorsitzender des Brandenburgischen Verbandes — Ilsebill als Kaiser; f) Post als Gründer des Deutschen Schachverbandes — Ilsebill als Papst! Hier entsinne ich mich einer Einzelheit, es war ein Höhepunkt der Darstellung. Nach einem Seitenhieb auf Post als Schachpapst wurde aus-geführt, wie schwarz diese seine vorletzte Tat sei: lichtweiß erscheine Macbeth gegen ihn, denn dieser mordete nur einen schlafenden König, Post aber schwinge den Dolch gegen einen ganzen schlafenden Bund! Der noch dazu niemandem etwas getan habe! Denn wer überhaupt nichts tue, wie könne der jemandem etwas tun ! — Mir brach der Angstschweiß aus allen Poren, was sollte ich Armer dieser messerscharfen Logik ent-gegensetzen, die uns mit den eigenen Worten bekämpfte! Aber weiter ! Der furchtbare Umschwung ließ nicht auf sich warten. Ilsebill wollte bekanntlich sein wie der liebe Gott — und Post? Seine Herrschsucht ging fast noch weiter, sie griff aus der wirklichen Welt der Dinge über in das stille Gebiet der — — Grammatik!!! Nicht genug hatte dieser unersättliche Mann an den Würden, die die Schachwelt zu vergeben hat, er bildete sich ein, die lateinische Präposition post zu sein und den Akkusativ zu regieren. Die Folgen waren schrecklich, aber verdient: Ilsebill fand sich in der Fischerhütte wieder, und Post zerstörte mit seiner Ueberheblichkeit sein eigenes Werk. Mit seiner Herrschsucht war er dem aufstrebenden Grammatikoff ins Gehege gekommen, der mit Recht die Grammatik als seine Domäne ansah. Der sammelte die Berliner Schachjugend, stürzte den Tyrannen und führte seine Anhänger in Robinows Arme. Man kann sich denken, wie mir zumute war. Dt.nkel entsinne ich mich, daß der Ursprung des Post'schen Größenwahns darauf zurückgeführt
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wurde, daß er in Schirms Schachalmanach dicht hinter Philidor und Pills-bury stände. Als ich erwachte, war das erste ein Gefühl der Erleichterung, es war ja nur ein Traum. Dies Gefühlt dauert seitdem an. Denn was der Deutsche Schachbund auch plant, nie wird es die Schrecken dieses Traumes erreichen.
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Nachrichten.
Berliner Schachverband. Durch Verbandsbeschluß ist Herr Charles Warner vom Schachklub Steinitz wegen unbegründeten Rücktritts von den Vorkämpfen zur Berliner Meisterschaft dauernd von allen Verbandsveranstaltungen ausgeschlossen worden. Der Schachklub „Walbrodt" ist mit 23 Mitgliedern dem Verbande beigetreten. Die Vorkämpfe zur Berliner Meisterschaft sind bisher nur in der 5. und 6. Gruppe, die in der Berliner Schachgesellschaft spielten, beendet. In der 5 Gruppe siegte Steneberg (Schachgesellschaft), der sämtliche Partien gewann An 2. Stelle steht Crusius (Steglitz), der außer 2 Remisen nur gegen Steneberg in einer durch einen Zwischenfall etwas nervös gespielten Partie sich einen Verlustpunkt holte. 3. wurde Schettler (Spandau), 4. und 5. Boltz und Richter (Schachgesellschaft). In der 6. Gruppe nahmen von vornherein v. Hennig (Schachgesellschaft) und Czach (Rex albus) die Spitze und behaupteten sie bis zum Schluß. v. Hennig, der alle Partien gewann bis auf die gegen Czach, die remis wurde, siegte mit einem hal-ben Punkt Vorsprung vor seinem Hauptkonkurrenten. Die 3. Steile nimmt Bo-denstein (Schachgesellschaft) ein. In der 1. Gruppe (Berliner Schachverein) hat ein Neuling, Dahl (Causa), so hervorragend gekämpft, daß er noch vor der letzten Runde nicht mehr ein-zuholen ist. Für den 2. Platz kommen Prober (Schachverein) und Adeler oder Hohensee (Springer) in Betracht. In der ebenfalls im Berliner Schachverein ge-spielten 2. Gruppe belegen B. Koch (Springer) und Helling (Schachgesellschaft) die beiden ersten Plätze. Helling hat gegen Koch verloren, beide haben sämtliche anderen Partien gewonnen • letzterer hat jedoch noch eine Partie zu spielen. In der 3. Gruppe (AEG.) schwankt das Kriegsglück hin und her. Anscheinend wird W. Koch (Springer) schließlich die Oberhand behalten. In der 4. Gruppe (Wil-mersdorf) endlich stehen Langner (Wilmersdorf), der sich zum erstenmal an diesen Kämpfen beteiligt, und Westphal (Schachgesellschaft) gegenwärtig mit gleicher Punktzahl an der Spitze. Zum Hauptkampf um die Berliner Meisterschaft sind nach der Ausschreibung nur die 1. Sieger der Vorgruppen spielberechtigt. Soweit Platz vorhanden ist, werden jedoch auch diejenigen Spieler, die einen guten 2. Platz errungen haben, zugelassen. Im übrigen können die erfolgreichen Spieler der Vorgruppen an einem Turnier, das neben dem Hauptkampfe um die Berliner Meisterschaft stattfindet und wie dieser Mitte Januar beginnt, teilnehmen. Die dem Berliner Schachverbande angeschlossenen Vereine werden ersucht, die Beiträge für 1926 von 0,50 M für den Berliner und weiteren 0,50 M für den Brandenburgischen Schachverband nach der gegenwärtigen Mitgliederzahl um-gehend dem Postscheckkonto der Berliner Schachgesellschaft, Berlin 21066, zu überweisen und Spielabend, Spiellokal sowie Name und Wohnung des den Schrift-wechsel mit dem Verbande führenden Mitgliedes der Geschäftsstelle, Berliner Schachgesellschaft in Charlottenburg 2, Kantstr. 8, mitzuteilen.
Aus der Provinz. Lausitz-Ostmark. Sonntag, den 17. Januar findet in Frankfurt zwischen diesen beiden Verbänden ein Wettkampf statt. Jede Partei stellt 20 Mann. Beginn vormittags 10 Uhr im Hotel „Prinz von Preußen". - Seite 16
Aus Berlin. Berliner Meisterschaft. (Bericht folgt sobald ich ihn habe. 0. Z.) Schöneberg. Das Simultanspiel Meister Posts am 14. Dezember hatte das Ergebnis + 14 3 (Jerzenski, Schulz und ein Gast) = 1 (Peske). Schachklub Cassa. Am 10. d. Mts. kam der Wettkampf des Berliner Schachklubs „Caissa" gegen den Schachklub „Oberspree" im Klubheim des ersteren, „Wiener Garten" (Wiener Str. 10), zum Austrag, aus dem der gastgebende Verein mit 101/2 : 21/2 als Sieger hervorging. Herr Kipke ist vom Berliner Verbande dis-qualifiziert worden.
Briefkasten. Friedenau (A. S.). Ihre Ausführungen überzeugen mich nicht wegen 1. Df6 Lf2: 2. g6 Lgl: 3. gf:t Tf7: 4. Tgl Sg6 5 dc De71 Ganz einfach aber war der Gewinn durch 1. g6! hg: 2. Sg6: Sg6; 3. Tg6:1- fg: 4. dc:f Df7 5. c7 Tbc 6. Td6. Besten Gruß! 0. Z. Herr Albrecht Buschke, Berlin W 35, Lützowstr. 60a, sucht die Turnier-bücher von London 1851, 1899, Paris 1867, New York 1857, 1889 zu erwerben, sowie folgende Hefte : Deutsche Schachztg. 1883 No. 9, Deutsche Schachblätter 1911-12 No 2; 1914-15 No. 3;- Wochenschach 1888 No. 5-14; 1891 No. 31; 1893 Beilage (S. 149-156) zu No 17; 1904 und 1907 Titel und Register; 1919 No. 18-19. Der Deutsche Schachbund hat sich wieder einmal hören lassen ; diesmal ist Herr Römmig der Rufer im Streit. Wes Geistes Kidd der Bundesschatzmeister ist, erfahren unsere Leser am besten aus dem Artikel selbst (Deutsche Schach-blätter, 2, Dezemberheft). Uns interessiert nur, daß Herr Römmig erneut an die Berliner das Ansinnen richtet, Post fallen zu lassen, und damit den Frieden zu fördern meint. Ein sonderbarer Schwärmer! 0. Z.
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Besprechungen. A Nimzowitsch: Mein System; ein Lehrbuch des Schachspiels auf ganz neuartiger Grundlage. Die erste Lieferung ist soeben im Verlag Kagan erschienen. Sie enthält die ersten drei Kapitel des 1. Teils, den der Verfasser „Die Elemente" nennt. Als Elemente der Spielführung bezeichnet er 1 das Zentrum, 2. die offene Turmlinie, 3. das Spiel in der 7. und 8. Reihe (soweit reicht die erste Lieferung) 4. den Freibauern, 5. die Fesselung, 6, das Abzugsschach, 7. den Abtausch und 8. die Bauernkette. Diese Begriffe werden sorgfältig definiert und miteinander verknüpft. Die Wichtigkeit der Elemente wird an Beispielen dargetan. Besonders angenehm berührt es, daß N. bei aller Begeisterung für seine Entdeckungen die Bedeutung des Systems nicht überschätzt. Er erkennt klar, daß seine Regeln immer nur als Hilfsmittel für die kombinatorische Tätigkeit in Frage kommen, diese aber nicht ersetzen können. Ansätze zu dieser Art, die Schachtheorie zu behandeln, finden sich schon. bei F. Gutmayer (Weg zur Meisterschaft), Ed. Lasker (Schachstrategie) und an-deren. Aber N. ist seinen Vorgängern durch die Klarheit und Geschlossenheit seines Systems so weit überlegen, daß er mit Recht sagen kann, es sei „das erste wirkliche Lehrbuch des Schachspiels, nicht nur der Eröffnungen". Hoffentlich stehen die folgenden Lieferungen inhaltlich auf der Höhe der ersten. In der Darstellung dürfte sich der Meister ein wenig mehr Zwang auf-erlegen. Seine Vergleiche sind manchmal reichlich „urwüchsig* ! Störend wirken auch die Seitenhiebe auf etwaige — natürlich stets mittelmäßig begabte —Kritiker. 0. Z. 1. Bachmann: Die ersten Anfänge der Schachtheorie. Freunde der Schachgeschichte finden in dem Werkehen die Spiele des Damiano, Lopez und Lucena übersichtlich nebeneinander gestellt. 0. Z. - Seite 17
Sonderdruck
Kagans
Neueste Schachnachrichten
Internationale Schachzeitschrift
No. la
Januar 1926
6. Jahrgang
Internationales Turnier zu Moskau. Die Reihenfolge der Preisträger und Nichtpreisträger war wie folgt: 1. Bogoljubow 15'/2, 2. Dr. Lasker 14, 3. Capablanca 13112, 4. Marshall 121/2, 5. Dr. Tartakower 12, 6. Torre 12, 7. R&i 111/2, 8. Romanowsky 1112, 9. Iljin-Genewsky 101/2, 10. Grünfeld 101/2, 11. Bogatyrtschuk 10, 12. Rubinstein 91/2, 13. Spielmann 91/2, 14. Werlinski 91/2, 15. Löwenfisch 9, 16. Rabinowitsch 81/2, 17. Ya-tes 7, 18, Gotthilf 61/2, 19. Sämisch 692, 20. Dus-Chotimirsky 6, Subarew 4112. Ich gebe die Reihenfolge deswegen nochmals bekannt, weil in der Turniertabelle auf Seite 10 der Extra-Ausgabe die Resultate der Herren Subarew, Sämisch, Grünfeld und Dr. Bogatyrtschuk nicht richtig vorgemerkt waren. Ich bitte daher freundlichst, die Turniertabelle richtig zu stellen indem ich noch bemerke, daß die Partien Marshall —Yates, Subarew - Grünfeld, Romanowsky-Sämisch, Bogoljubow—Grünfeld unentschieden wurden und daß Werlinski gegen Chotimirsky und Dr. Bogatyrtschuk gegen Rabinowitsch ge-wonnen haben. Auf Seite 15 nach dem 22. Zuge von Schwarz soll es heißen „Droht Sei", ferner stehen auf Seite 29 im Dia-gramm die Türme auf c8 und d8. Die Fehler in der Tabelle sind durch die schnelle Druck-legung des Bogens entstanden, weil die letzten telegraphischen Berichte nicht mehr auf ihre Richtigkeit geprüft werden konnten.
Bernhard Kagan. - Seite 18
Kagans Neueste Schachnachrichten
Partien vom internationalen Turnier zu Moskau.
Na. 16. Nachstehende Partie ist vom Welt-meister Capablanca selbst glossiert. Weiß Schwarz Capablanca Bogoljubow 1. d2-d4 d7-d5 2. c2-c4 e7-e6 3. Sgl -f3 d5 x c4 Wahrscheinlich in der Absicht, das Spiel zu vereinfachen, mit Rücksicht auf die Behandlung dieser Variante durch Weiß in früheren Partien des Turniers. Weiß mußte jedoch in diesem Falle auf Gewinn spielen, um Dritter zu werden und wollte deshalb das Spiel nur verein-fachen, wenn er dazu gezwungen wurde. 4. e2 e4 5. 111 x c4 6. Sf3Xd4 7. Sb1- c3 - 8. Lcl-e3
c7-c5 c5 xd4 Sg8-f6 Lf8-c5 Sb8-d7
Stellung nach dem 8. Zuge von Schwarz.
Zu erwägen war 0-0. Der Textzug gibt Weiß die Möglich-keit, ein positionelles Opfer mit ausgezeichneten Gewinnchancen zu bringen.
9. I.c4Xe6 f7 xe6 10. Sd4 x e6 Dd8-a5 Oder Db6, worauf Weiß Sc5: nebst 0-0 oder Tcl spielen konnte. 11. 0-0 Lc5xe3 Direkt erzwungen. Schwarz befindet sich in einer Zwickmühle. 12. f2Xe3 Keß f7 13. Dd 1 -b3 Kf7 - g6 14. Tf 1 -f5 Da5-b6 15. Se6-f4t Kg6 - h6 16. g2-g4 . • • • Ein Fehler. Weiß hatte vor, sogleich Df 7 zu spielen, was rich-tig war und ein glänzendes Ende herbeigeführt hätte. Der Text-zug war eine Verrechnung, die das weiße Spiel in Gefahr brachte. 16. . . . . 17. Db3Xb6 18. Tal -dl Ein Fehler. x f4. 19. Sf4-d5 20. Sd5-e7 21. Td1-d61-
22. Tf5-f3 Nicht Sg4-e5 23. Tf3- h3f 24. Th3 - g3t 25. Se7-f5 26. Sf5-e7
g7-g5! a7 x b6 T h.8-g8 Richtig war g5
Sf6 x g4 Tg8-g7 Kh6-h5
Sg4 - f6 wegen Td6-h6f. Kh5-g4 Kg4-h5 Tg7-g6 g5 g4 Schwarz merkte, daß Weiß die Stellung beibehalten wollte bis der 30. Zug vorbei war, um mehr Zeit zum Nachdenken über die Fortsetzung zu haben, und da Schwarz seine Stellung für unhaltbar hielt, entschloß er sich - Seite 19
Sechster Jahrgang
etwas anderes zu versuchen. Es erwies sich aber als erfolglos. 27. Se7 x g6 Kh5Xg6 28. Tg3Xg4f Kg6-f7 29. Tg4-f4 Kf7-g7 30. e4-e5 Sf6-e8 31. Td6-e6 Aufgegeben.
No. 17. Weiß Schwarz Rabinowitsch Marshall 16. Tal 1 1. Sg1-f3 d7- d5 17. Tbl-b3 2. c2 -c4 e7-e6 18. Dd2 x a5 3. b2-b3 Sg8-f6 19. Tb3-b2 4. Lcl-b2 Lf8 e7 20. Tfl-d 1 5. g2-g3 0-0 21. Tb2-b3 6. Lfl-g2 a7-a5 22. Lg2-f3 In dieser unter dem Namen 23. Tb3 c3 die „Hypermoderne" bekannten 24. g3-g4 Eröffnung stammt dieser Zug, 25. Le5-c7 glaube ich, von mir. Er soll 26. Tc3 - d3 Schwarz auf der Damenseite Natürlich ist es jetzt der Plan Freiheit schaffen oder Gegen- von Schwarz, den Königsflügel angriff und dadurch die Auf- zu beherrschen; das gelingt ihm merksamkeit von Weiß ablenken. bald und führt den Gewinn her-7. 0-0 a5-a4 bei.
Stellung nach dem 15. Zuge von Schwarz.
c7-c6 Dd8-a5 Ta4 x a5 Ta5 - a4 Le7- a3 Tf8-e8 b7-b5 Lc8-d7 f7-f6 La3-b2 h7-h5
8. b3 X a4
Es war viel besser, diesen Zug noch aufzuschieben: d2-d3 nebst
Sbl-d2. 8. . . . . 9, c4Xd5 10. Ddl -c2 11. Lb2-e5 12. d2-d4 13. Sf3-d2 14. SW. x d2 15. Dc2 x d2 Schwarz hat jetzt
Sb8-d7 e6 x d5 5d7-b6 Sb6-c4 Sf6-e4 Se4 x d2 Sc4Xd2 Ta8 x a4 bereits das
bessere Spiel, schöne Chancen auf dem Damenflügel und sollte gewinnen.
27. g4Xh5 28. Td3-e3 29. f2 x e3 30. Lc7-d6 31. Tdl-cl 32. e3--e4 33. Kg 1 -fl 34. Lf3-g4 35. Kfl- g2 36. Kg2 h3 37. Tcl -f 1 38. h5-h6 39. e2-e3 Aufgegeben. Anm. von
Ld7 -f5 Te8 x e3 Ta4 x a2 Lb2-c3 Lf5-c2 Lc3 X de d5 X e4 Kg8-f7 c6 c5 b5 - b4 b4-b3 g7Xh6 Ld4 x e3
Marshall. - Seite 20
Kagans Neueste Schachnachrichten
No. 18. Damenbauer-Eröffnung. Weiß Schwarz Grünfeld Rdti 1. d2-d4 Sg8-f6 2. c2- c4 b7-b6 3. Sbl-c3 Lc8 --b7 4. Ddl-c2 d7 - d5 5. Sg 1 - f3! • • • • Eine bedeutende Verstärkung gegenüber dem üblichen 5. cd: Sd5: 6. e4 usw. 5
g7-g6
Auch 5. . . . e6 6. Lg51 usw. ist nicht befriedigend (Vukovic-Grünfeld, Debreczin 1925). In Betracht kommt dagegen 5. . dc: (6. e4 b5!). 6. Lcl-f4 7. e2-e3 8. h2-h3 9. Tal-dl 10. d4Xc5
Lf8-g7 0-0 Sb8-d7 c7-c5 Sd7Xc5
Schwarz läßt sich mutig auf Verwicklungen ein, worin er evtl. einen Bauern verliert, dafür aber ein glänzend entwickeltes Spiel erhält. 11. Lfl- e21 • • • • Falls 11. cd: Sd5: 12. Sd5: Ld5: 13. Lc4, so 13. . . . Le4! (14. Lf7:t? Tf7:! 15. Td8:f Td8:+) usw. 11. . . . . Ta8 c8 12. 0-0 Sc5-d7 Geboten war 12. . e6! Weiß verschafft sich nun entscheidenden Positionsvorteil. (siehe Diagramm) 13. Dc2-a4 Lb7-c6 14. Da4-a3 Viel besser als 14. Da7: Ta8
• • •
15. Dc7 Dc7: 16. Lc7: Se4! oder auch erst Tfc8 und Weiß besitzt kaum noch einen Vorteil.
Stellung nach dem 12. Zuge von Schwarz.
14. . • e7-e6 15. Lf4-d6 Tf8- e8 16. Sf3-d4! Sd7-c5 Auf 16. . . Lf8 geschieht 17. Sc6: Tc6: 18. Lf8: Sf8: 19. cd: mit der Drohung Lb5. Schwarz hat keine Verteidigung mehr. 17. La x c5 b6Xc5 18. Sd4 x c6 Tc8 x c6 19. c4 x d5 Tc6 -d6 Falls 19. . . . ed:, so 20. L.135 mit Qualitätsgewinn. 20. d5Xe6 Te8 x e6 21. Da3Xc5 und Schwarz gab nach 21. . . Db6 22. Db6: Tb6: 23. b3! Tbc6 24. Lc4 Ted6 25. Sb5 Td1: 26. Tdl: a6 27. Sd6 Kf8 28. Sf7:! Tc4: 29. bc: Kf7 30. Td6 a5 31. Ta6 Lf8 32. Ta5: Sd7 33. Kf 1 h5 34. Ke2 Ke6 35. f4 Sc5 36. g4 hg: 37, hg: g5 38. Kf3 Le7 39. Ta8 Sd3 40. a4 Sb4 41. Ke4 das aussichtslose Endspiel auf. Anm. von Grünfeld. - Seite 21
Sechster Jahrgang
No. 19. Damenbauerspiel. Schwarz Sämisch Sg8—f6 e7—e6 Lf8—be
Weiß Marshall 1. d2—d4 • 2. Sgl— f3 3. c2—c4 4. Sbl—c3
• • •
Einfacher und besser ist Ld2. Grünfeld hält Sbl-d2 für das Beste. Schwarz könnte jetzt mit Lb4Xc3t und dann b6 ein sehr gutes Spiel haben. Der Doppel-bauer c3-c4 ist eine starke Un-bequemlichkeit des weißen Spiels und schwer aufzulösen. 4 b7 b6 Dd8—e7
5. Ddl—b3 6. Lcl—f4 • • • . Lg5 war vorzuziehen. 6. . . . . Lb4 X c3t 7. Db3xc3 d7—d6 8. e2— e3 Lc8—b7 9. Lfl—d3 Sf6—e41 10. Dc3—c2 f7 f5! 11. h2—h4 Sb8—d7 12. 0-0-0 0-0-0 13. Th1—gl Kc8—b8 Ein nützlicher Zug! a7 ist ge-deckt und da immer mit dem Vorstoß d4-d5 gerechnet werden muß, hängt der Bauer f5 nun nicht mit Schach. 14. Ld3—f1? • . • • Intendiert offenbar Td1-d3-a3, um auf direkten Königsangriff zu spielen, Aber das ist bei der geschlossenen Stellung zu langsam und Schwarz hat Gegen-chancen, die er energisch durch-setzt. 14 h7—h61
15. Lfl—d3 Marshall erkennt die Undurch-führbarkeit seines Planes, hat aber nun glatt zwei Tempi ver-loren. 15 16. Lf4—g3 17. f2xg3 18. g3Xh4 Viel nachhaltiger
g7—g5 Se4 x g3 g5Xh4 Sd7—f61 als der
zweifelhafte Bauerngewinn durch Lb7xf3 und DM!. Weiß hätte mit seinem starken Läufer bei der geschwächten Königsstellung von Schwarz zu viel Angriffs-chancen.
Stellung nach dem 18. Zuge von Schwarz.
A ,*ät2 7/A' j% •
19. Dc2—a4?
. . . Zwecklos! Ein Gegenangriff ist doch nicht durchzuführen.
19. . . . . 20. Ld3—e2 21. Td1—d3 22. Da4—d1 23. Ddl—f1 24. d4 d5
Th8—g8 Tg8—g3 Dez d7! Td8—g8 Dd7—g7
• • •
Bauernverlust ist nicht mehr zu vermeiden. Marshall versucht nun das Spiel zu komplizieren, um bei dieser Gelegenheit „im Trüben zu fischen". 24. • • Tg3xg2 - Seite 22
Kagans Neueste Schachnachrichten
25. Tgl x g2 Dg7xg2 26. Sf3-d4 Dg2xflt 27. Leg x fl e6Xd5 28. c4Xd5 • • Auf Sd4xf5 wäre d5 x c4 Td3 -dl Lf3! unangenehm. 28 Lb7xd5 29. Td3-d1 Tg8-gl! 30. Sd4 x f5 Ld5xa2 31 • Kc 1 -c2 Sf5 x h6 verbietet sich natürlich wegen Lb3!. 31. . . . La2 - e6! 32. Sf5-d4 Sf5Xh6? Tg6! und der Springer ist verloren. 32. . . . . Le6-d5 33. Lfl- d3 Tgl x dl 34. Kc2Xd1 a7 a5 Das Spiel hat sich geklärt und Weiß hat glatt zwei Bauern we-niger. Gleichwohl muß das fol-gende Endspiel mit großer Vor-sicht behandelt werden. Der Bauer h6 ist schwach. Könnte er sich dort nicht behaupten und müßte nach h5, so kann der w. König über g5 eindringen. Nach Verlust des schwarzen h-Bauern wäre der weiße h-Bauer eine er-hebliche Gegenchance. 35. Kdl-e2 Kb8--c8 56. Sd4- f5 Sf6-g8! 37. e3-e4 Ld5-e6 38. Sf5-d4 Le6-d7 39. Ke2-e3 Sg8-f61 40. Ke3-f4 Sf6-h5-1-1 41. Kf4-f3 Kc8-d8 42. Sd4-c2 c7-c6 43. Sc2-e3 b6- b5 44. Sei---c2 Kd8-e7 45. Sc2-d4 Ke7-f6
46. Kf3-e3 47. Ld3-e2 48. Leg---f1 49. Sd4 f3 50. Ke3-f4 51. Kf4-e3 52. Ke3-f4 53. e4 e5t 54. h4-h5
Sh5-g7 a5-a4 Sg7-e8 Se8-c7 Sc7- e6f Se6-c7 c6 c5 Kf6-e7 d6-d5
Marshall schleppte das hoff-nungslose Spiel noch 10 Züge weiter und gab dann auf. Anm. von Sämisch.
No. 20. Damenbauerspiel. Schwarz Romanowsky Sg8-f6 e7- e6 b7-b6 Lc8-b7 c7-c5
Weiß Sämisch 1. d2-d4 2. f3 5. c2-c4 4. g2-g3 5. Lfl-g2
6. d4 -d51
• • •
Von Rubinstein herrührend und die schärfste Fortsetzung an dieser Stelle. 6 e6Xd5 7. Sf3-h4 g7-g6 8. Sbl-c3 Lf8-g7 9. c4Xd5 • • . • Statt dessen kam sehr stark in Betracht mit einer Figur zu schlagen, um dann auf der offenen d-Linie einen Druck auszuüben. Weiß wäre danach unzweifelhaft im Vorteil 9. . . . . 0-0 10. 0-0 d7-d6 11. e2-e4 Lb7-a6 12. Tfl-el Sb8- d7 13. f2-f4 Tf8-e8 - Seite 23
Sechster Jahrgang
14. a2-a4?! 15. Lel e3 16. Le3 x c5 17. e4-e5 18. f4xe5 19. e5-e6 20. Kgl-hl 21. d5xe6
c5-c4 Sd7-c5 b6Xc5 d6xe5 Sf6-d7 Lg7---d4t f7 e6 Sd7--e5
Nach 14.a4?! hat die Partie einen sehr scharfen Charakter erhalten und es ist ohne weiteres klar: 22. Lg2 X a8?? wäre "Harakiri". Andererseits droht Sd3 und so ist das folgende Qualitätsopfer, auf welches Weiß gespielt hatte, sogar erzwungen.
Stellung nach dem 21. Zuge von Schwarz.
22. Tel x e5lt Ld4 x e5 23. Ddl-g41 Dd8-d4? Es ist nicht leicht, für Schwarz eine gute Fortsetzung zu finden; der geschehene Zug sollte aber die Partie kosten. 24. Lg2-e4 . • • • Auch Se41 war sehr gut. 24 Lab b7 25. Sh4 x g6? Zu nervös gespielt! Nach dem so naheliegenden und selbst-verständlichen Tal-dl wäre der weiße Angriff durchschlagend.
• • •
25. . . . Lb7Xe4f 26. Sc3Xe4 Le5-g7? Nach h7 x g6 hätte Weiß nur remis gehabt. Dg61- Lg7 Df7t Kh7 Df5t, 27. e6-e7 .. • Droht De6t. Es sollte aber wiederum erst Tal-dl! geschehen. 27 Dd4-d5?? Damit weicht Schwarz wieder-um zu Unrecht dem Remis durch ewiges Schach aus, welches W. nach h7xg6 geben mußte. Dee Kh7t Sg5f!. 28. Tal-dll h7 h5 Auf Df7? würde 29. Sg5!! folgen, worauf nach Dg6; 30. Dee Kh8 31, Sf7t Kg8 32. Se5t die Dame verloren ist. 29. Dg4-f3? • Viel besser war De2! worauf außer h5 auch c4 angegriffen ist und Schwarz keine aus-reichende Verteidigung mehr hätte. 29. . . . . Dd5-e6 Auf Df7 folgt natürlich Dh5:. 30. Td1-d6 De6-g4 Jetzt würde auf Dh7 Sf6f ent-scheiden. 31. Se4-f6t Lg7Xf6 32. Df3Xf6 Dg4-e4fI 33. Khl--g1 De4-elt 34. Kgl-g2 Remis durch ewiges Schach. Eine trotz beiderseitiger Fehler sehr interessante Partie. Anm. von Sämisch. - Seite 24
Kagans Neueste Schachnachrichten
No. 21.
Weiß Spielmann 1. e2-e4 2. f2-f4? Also doch 1 Ich halte das Königsgambit noch immer für unkorrekt, aber ich stand so schlecht im Turnier, daß es mir mehr auf Eröffnungsabenteuer, wie auf redlich erworbene Zähler ankam. 2 e5 x f4 3. Lfl-c4 Dd8-he Nach veralteten Mustern ge-spielt. Der modernen Auffassung entspricht Bogoljubows Spiel-weise 3. . . Sf6 4. Sc3 c6, die den Schwarzen in Vorteil bringen muß, wie ich seinerzeit in einem längeren Artikel in dieser Zeit-schrift dargelegt habe. 4. Kel-fl d7 d5 5. Lc4Xd5 Sg8 -f6? Der Springer gehört nach e7. 6. Sb1-c3 g7-g5 7. d2-d4 c7-c6 Erleichtert nur dem Weißen den späteren Vorstoß e4-e5. 8. Ld5-b3 Lf8-g7 9. Sgl-f3 Dh4-h5„: 10. h2-h4 Lc8 g4 Die schwarze Partie ist bereits strategisch verloren. 10.. h6 scheitert an 11. Kgl, denn falls darauf 11. . . Dg6, so 12. Se5 bezw. 11. . .. Dg4 12. Lf7:t. Man sieht bereits die üblen Fol-gen von Sf6. Der Springer ver-sperrt die Läuferdiagonale g7-d4. 11. e4-e5 Lg4 x f3 12. DdlXf3
Schwaiz Löwenfisch e7- e5
Auch 12. gf: war gut. Es er-schien mir aber einfacher, mit Rücksicht auf das sicher ge-wonnene Endspiel die Damen zu tauschen. 12. . . . . Denn 12.. . 13. Se4. 13. g2Xf3 14. Sc3- e4 15. h4xg5 16. Kfl -f2
Dh5xf3t Sg4 scheitert an
Sf6--h5 h7-h6 h6Xg5
Stellung nach dem 16. Zuge von Weiß.
Das Treffen ist entschieden. Der Bauer g5 fällt und damit ist auch das Schicksal des Bauern f4 besiegelt. Die Zernierung der schwarzen Bauernkette am Kö-nigsflügel erinnert entfernt an das Läufergambit Charousek-Lasker aus dem Nürnberger Tur-nier 1896. Aber das war vor 30 Jahren! Heute behandelt man im Allgemeinen die Eröffnungen unvergleichlich besser und es hätte selbst ein Charousek kein Glück mehr mit dem Königs-gambit. 16. . . . f7 f6 17. e5xf6 Sh5Xf6 18. ThlXh8f Lg7Xh8 19. Se4xg5 Sf6-d5 - Seite 25
Sechster Jahrgang
20. c2-c3 21. Sg5 e6 22. Kf2-e2 23. Lb3 x d5 24. Se6 x f4 25. Lc1-e3 26. Tal - h1 27. Thl-h5 28. Le3Xf4 29. Lf4-e5 und
Lh8 - f6 Lf6-he Sb8-a6 c6 x d5 0-0 0 Sah- c7 Lh4-g5 Lg5 X f4 Sc7- e6 Schwarz gab
nach einigen belanglosen Zügen
auf.
Anm. von Spielmann.
No. 22. Weiß Schwarz Spielmann R6ti 1. e2- e4 e7- e5 2. Sgl-f3 Sb8 c6 3. Lfl-b5 Sg8-f6 4. d2-d4 Von dem amerikanischen Meister Barry als die nachhal-tigste Spielweise in der spa-nischen Partie bezeichnet.
4 e4- e5 6. 0-0 Weit besser 7. Sf3 x d4
e5xd4 Sf6-e4 d7-d5 ist 6. . . Le7.
• • •
Auch 7. ed: ist geeignet, den Weißen etwas in Vorteil zu bringen. Der Textzug ist indes schärfer. 7 Lc8-d7 8. Lb5 x c6 b7Xc6 Auf 8. . . . Lc6: könnte 9. e6 unangenehm werden. 9. f2-f3 Se4-g5 10. f3-f4 Sg5-e4 11. Sbl-d2 c6-c5? Richtig war 11. • . . Sd2: 12. Ld2:, obgleich auch dann Weiß
besser steht, weil er immer droht, mit f4-f5 und e5-e6 seine Bauern-übermacht am Königsflügel zur Geltung zu bringen. Diese Ge-fahr wird zwar von Schwarz in den nächsten Zügen gebannt, aber auf Kosten seiner Bauern-stellung. 12. Sd2xe4 d5Xe4 Falls 12. . . cd:, so 13. Sg3 nebst f4-f5. Durch Angriff will nicht Schwarz - wie übrigens ein anderer meiner Gegner in gefährdeter Stellung -- zugrunde gehen. Er zieht ein ziemlich aussichtsloses Endspiel vor. 13. Sd4- e2 Ld7-a4
Stellung nach dem 13. Zuge von Schwarz.
Erzwingt Damentausch, weil auf De 1 Lc2: folgt. Aber ist Damentausch bei den zerrissenen Bauern a7, c5, c7 und e4 wirk-lich das kleinere Uebel? 14. b2-b3 Dd8Xd1 15. Tfl x dl La4-c6 16. c2-c41 c5-c4 muß natürlich verhindert werden. 16. . . 17. e5Xf6 18. f4-f5
f7-f5 g7Xf6
Geschieht weniger um die Ver- - Seite 26
Kagans Neueste Schachnachrichten
einigung f6-f5 nicht zuzulassen, als vielmehr um das Einfallstor f4 für den weißen Springer und Läufer zu öffnen. 18 Lf8-d6 19. Lcl-f4 0-0--0 20. Lf4Xd6 Td8 x d6 21. Td1xd6 c7xd6 22. Tal -dl Kc8-c7? Erleichtert dem Weißen die Aufgabe. Nach 22 Kd7 23. Sf4 Tg8 hätte Weiß zunächst mit h2-h3 und g2-g4 seinen Kö-nigsflügel gesichert und wäre schließlich mit seinem Könige nach e3 gekommen. Das End-spiel wäre dann langsam aber
sicher für Schwarz gangen. 23. Se2 f4 Oder 23. . Kd7 25. Sc5:f 24. Sf4 d5-1- 25. Tdl-el 26. g2-g4 27. Tel Xe4 28. h2-h3 29. h3Xg4 30. Te4-e7
verloren ge-
Lc6-d7 Tg8 24. See etc.
Kc7-c6 Th8 - e8 Te8-f8 h7-h5 h5xg4 a7-a5 Aufgegeben, weil durch Zugzwang zunächst noch der Bauer f6 verloren geht. Anm. von Spielmann.
No.
Weiß Spielmann 1. e2 2. Sgl f3 3. Lfl-b5 4. Lb5-a4 5. Sb1-c3
23.
Schwarz Dus-Chotimirsky e7-e5 Sb8-c6 a7-a6 Sg8-f6
Ich wollte mich auf die bis zum
Ueberdruß ausanalysierten Va-rianten nach 5. 0-0 nicht ein-lassen. Objektiv stärker scheint aber doch die Rochade zu sein. 5. . . . . b7-b5 6. La4 - b3 Lf8- e7 7. a2-a4 • • • . Also hat mich schon wieder der Gambitteufel gepackt! Es geschah eigentlich weniger aus Uebermut, sondern in dem Be-streben, das Erstgeburtsrecht des Anzuges festzuhalten. Ich sah, daß nach 7. d3 d6 8. a4 (sonst Sch-a5, mit Abtausch des Kö nigsläufers) b4 9. Sd5 Sa5 10. La2 b3 Schwarz die Initiative behält und dabei soll doch nach einem Ausspruche von Dr. Tar-rasch die spanische Partie die stärkste Angriffspartie für Weiß sein. 7. . . . b5 -b4 8. Sc3-d5 . Mit 8. Se2 Se4: 9. Ld5 Sf6 10. Lc6: bc: 11. Se5: Dd5 .12. Sf3 Lg4 hätte Weiß das Gambit-spiel umgehen können, aber keine Freude an der Stellung gehabt. 8. . Sf6xe4 9. d2-d4 Die Zerreißung meiner Bauern-stellung nach 9. De2 Sc5 10. Se5: Sb5: 11. cb: a5! gefiel mir schon garnicht. 9. . . . e5 x d4 10. 0 -0 • • 10. Sd4: Sc5! 11. 0-0 ergibt nur Zugumstellung. 10 Se4-c5 11. Sf3Xd4 Sc6Xd4! Weit schwächer wäre das - Seite 27
Sechster Jahrgang
naheliegende 11. . . Sb3: 12. cb:
Sd4: 13. Dd4: 0-0. Weiß würde
darauf mit 14. Tel einen wirklich
heftigen Angriff erlangen, z. B.
14. . . Ld6 15. Lh6!.
12. Ddl Xd4 Sc5 - e6
13. Dd4-e4 Lc8 -b7
14. Lcl-e3?
•
Stellung nach dem 14. Zuge von
Weiß.
5 ALI/
if
A , '
Zu soliden Vorbereitungszügen
ist jetzt keine Zeit. Weiß mußte
schon im Gambitstil mit 14. f2-f4
fortfahren, z. B. 14. . . Sc5 (am
besten, 14. . . . Lc51- ist wegen
15. Le3 weniger ratsam) 15. Db4:
(das verlockende 15. De5? schei-
tert an Sb3: 16. Dgl: Tf8 17.
Se7: De7: 18. cb: 0-0-0 mit
starker Angriffsstellung für Schw.)
a5 16. Dc3 und Weiß wird viel-
leicht noch die Spiele ausgleichen
können.
14. . . Le7-d61
15. f2- f4 0-0
16. f4-f5 Se6-c5
17. Le3Xc5 Ld6 X c5t
18. Kgl-hl c7-c6
19. Sd5 x b4 • •
• •
Daß 19. Dc4 an Da5 scheitert,
hatte ich bei Berechnung des 14.
Zuges übersehen. Der Textzug
gewinnt den Gambitbauern zu-
rück, doch wird die schwarze
Stellung nach wenigen Zügen
übermächtig.
19. . . . d7-d5
20. De4-g4
Die letzte Hoffnung für Weiß
ist die, daß sich Schwarz zu Fi-
gurengewinn durch 20. . . . h5
21. Dh5:! (21. Df4? Ld6 22. Dd2
Dh4) verleiten läßt. Der weiße
Angriff wäre dann wohl durch-
gedrungen, 7. B. 21. .. Lb4:
22. f6 Ld2 23. Tadl Lh6 24,
Td3 nebst Tg3.
20. . . Tf8-e8!
21. f5-f6 g7- -g6
22. Sb4-d3 Lc5-f8
23. c2-c4 • . •
Sonst folgt c6-c5. 23. Tael
würde nach Tel: 24. Tel den
Bauern f6 kosten. Es ist ziemlich
gleichgültig, was Weiß noch zieht.
Das Heranbrausen des schwarz.
Orkans ist nicht aufzuhalten.
23. , . . Dd8-b6
24. Dg4-d1 Te8 -e3
25. c4 x d5 c6xd5
26. a4-a5 Db6-d4
27. Lb3-c2 Lb7 c6
Verhindert Tal-a4.
Te3- e4
Lf8-d6
28. Tfl-f4
29. Tf4-f2
30. Ddl-f3
Weiß ist gegen Th4 hilflos.
Te4-e3
Te3xd3
30. . . . .
31. Df3-d1
Aufgegeben.
Diese Partie ist von Dus-Cho-timirsky ganz hervorragend ge-
spielt. Leider spielte er die
meisten Partien des Turniers weit
unter seiner wahren Stärke.
Anm. von Spielmann. - Seite 28
0)11.1Z113S11.1"ed
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tu CD 5 SR. CD
Kagans Neueste Schachnachrichten
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Das Organisationskomitee des Moskauer Turniers. - Seite 29
Sechster Jahrgang
No. 24. Napoleons Eröffnung. Weiß Schwarz Tartakower Spielmann 1. Sgl-f3 d7- d5 2. c2-c4 • • Hiermit wird das sogenannte „Tschechische Gambit" einge-leitet, das von Prager Meistern bereits im Jahre 1919, also lange vor den Untersuchungen R&is, gepflegt wurde. Eine ganz an-dere Idee ist das vor kurzer Zeit aufgetauchte „Lemberger Gambit": 2. e4 de: 3. Sg5 usw. 2. . . . . d5 x c4 Im Zusammenhang mit dem nächstzügigen Vorstoß eine von Spielmann eingeführte und in Breslau 1925 mehrfach unter-suchte Fortsetzung. 3. Sbl- a3 e7 - e5 4. Sf3 x e5! Lf8 xa3 5. Ddl-a4t b7-b5 6. Da4 x a3 • • • • Selbstredend nicht 6. Db5:f c6 7. Sch: Ld7 8. De5t Le7 mit verbleibender Mehrfigur für Schw. 6. . . . . Lc8 b7 Schwarz muß der Drohung 7. Df3 begegnen. Zu diesem Zweck geschah übrigens in der Stammpartie dieser Variante : Dr. Euwe-Spielmänn, Wiesbaden 1925, 6. . . . Dd5, ohne jedoch den Nachziehenden ganz befrie-digend zu stellen. 7. e2-e3! . • Nur Ruhe kann es machen! Weiß muß sehr systematisch den Sprengstoß d2-d3 vorbereiten. Verfrüht wäre 7. b3 und zweck-
los 7. Db4 (drohend Sc4:) wegen der einfachen Antwort 7. .. . . Dd5. Gleichfalls verfehlt wäre das Seitenmanöver 7. Dg3 wegen 7. . . . Df6 8. d4 Se7 usw. zu-gunsten von Schwarz, dessen Bauernmasse am Damenflügel (nach Unterbleiben der Spreng-möglichkeit d2-d3) erdrückend wirken würde. 7. . . . Dd8-d6 Erzwingt den Damentausch und verspricht dann, die Spielanlage von Schwarz von Erfolg gekrönt zu sehen. Um so lehrreicher ist die feinziselierte Sprengarbeit, wodurch Weiß nunmehr die Ueberlegenheit seiner Stellung demonstriert. 8. Da3 x d6
Ungünstig wäre hingegen 8. d4 Da3: 9. ba: f6! (9. . . . Sch 10. Tbl!) 10. Sf3 c6 usw. mit recht-zeitiger Konsolidierung. 8. , . . c7Xd6 9. Se5-f3 Sb8 -c6 10. b2-b3! • • • • Die präziseste, ja die einzig richtige Fortsetzung. 10 d6 d5 Verfehlt wäre 10. . . Sb4 we-gen 11. Sd4 mit beherrschender Springerstellung, und auch 10. . . cb: 11. Lb5:I würde dem An-ziehenden raschen Vorteil ver-schaffen. 11. b3 x c4 • . • . Wieder viel schärfer als zu-nächst 11. Lb2. Fraglich wäre sofort 11. a4 wegen 11. . . Sa5. 11. . . d5x c4 Noch weniger ersprießlich wäre 11. . . bc:. - Seite 30
Kagans Neueste Schachnachrichten
12. a2-a4!
. • Vergrößert den,Wirkungskreis der weißen Sprengungsstrategie, während nach etwa 12. Lb2 Sf6 13. d3 cd: 14. Ld3: a6 die Un-terminierung des schwarzen Bau-ernpunktes b5 auf einem toten Punkt anlangen würde. Zweck-los wäre auch 12. Tbl La6! bezw. 12. d3 c3 mit Gegenspiel. 12. . . . . Lb7-a6 Auf 12. . . a6 würde nunmehr 13. Tbl den Bauerngewinn auf netz hinein. b5 oder c4 forcieren.
17. Sf3-d4! • . Nach 17. ab: Lb5: 18. Ta7: Ld31 würde gar Schwarz der Angreifer werden. 17 . . . b5Xa4 18. TalXa4 Sb4 d3t 19. Le4xcl3
Natürlich nicht 19. Kd2 wegen 19. . . Sc5. Nun hofft Schwarz, das Aergste überstanden zu haben, kommt jedoch bald, trotz ungleicher Läufer in ein Matt-
Stellung nach dem 12. Zuge von Schwarz.
13. Lcl-b21 Ein wichtiger Zwischenzug. 13 f7-f6 Vorzuziehen war wohl 13. . . Sf6, um seinen Königsflügel et-was rascher entwickeln zu kön-nen. Freilich würde auch dann dieselbe Antwort 14. d3! den Damenflügel von Schwarz auf-rütteln. 14. d2-d3 c4xd3 15. Lflxd3 Sc6-b4 Oder 2.ber 15 .. Tb8 16. Sd4! mit Erdrückung des Punktes b5 16. Ld3-e4 Ta8 c8 Immerhin etwas unternehmen-der als 16. . . 0-0-0 oder 16. . . Tb8.
19 20. Ta4 x a7 Noch schärfer als zunächst 20. Kd2. 20. . . . Sg8-e7 Nur eine scheinbare Rettungs-hoffnung bot 20. .. Tb8, da W. darauf mit nunmehrigem 21. Kd2! seinen Vorteil festhält, z. B. 21. . . Tb2:f 22. Kd3: Tg2: 23. Tbl und Schwarz darf aufgeben. 21. Lb2-a3 • . • • Entscheidend. 21 Se7- f5 Wie leicht ersichtlich, wäre 21. . . Sc6 22. Sc6: Tc6: 23. Ta8f usw. für Schwarz sofort tödlich. 22. Sd4 x f5 Ein Phantom wäre 22. Se6 (drohend g2-g4), da Schwarz darauf das Matt Te7 durch 22... Lc4 verhindert. 22. . . . . Ld3Xf5 23. 0-01
La6 d3
• « • •
Sehr grausam. Nun droht 24. Te7f Kf8 25. Te5f bezw. 24. . . Kd8 25. Td1f. Weniger zwingend wäre sofort 23. Tat Kd8 24. 0-0 Tc7 usw. - Seite 31
Sechster Jahrgang
23 Tc8 c3 Natürlich retteten auch andere Züge nicht, z. B. 23. . . Ld7 24. Tdl Td8 25. Lb4 drohend LaS. 24. Tfl-d 1 • . • Erzwingt „Qualitätsopfer" des zum Aufgeben noch nicht ge-neigten Gegners. 24. Tc3Xa3 25. Ta7 x a3 0-0 26. f2-f3 Aufgegeben. Anm. von Dr. Tartakower.
No. 25. Indisch.
Weiß Bogoljubow 1. d2-d4 2. Sgl-f5 3. c2 c4 4. Sbl-c3 Die Formierung
Schwarz Torre Sg8-f6 b7-b6 Lc8-b7 g7 g6 eines kon-
solidierten Doppelfianchettos bil-det das letzte Ziel der indischen Verteidigung. Sehr in Betracht kommt jedoch der Zwischenstoß c7-c5, um den weißen Punkt d4 für spätere Zwecke etwas zu unterminieren (bezw. nach etwa 4. .. c5 5. d5 d6 nebst e5 usw. die weiße Mitte zu versteifen). 5. g2-g3 Lf8 g7 6. Lfl-g2 Sf6-e4 Ein weiteres, sehr beliebtes Kampfmotiv der indischen Ver-teidigung: Belegung, evenil Er-oberung des Feldes e4. 7. Ddl-d3 • • Um alle drei Punkte, c3, und c4 in seiner Obhut zu hal-ten, doch stellt sich bald die
Damenlage als etwas exponiert heraus (vergl. 14. Zug von W.). Positioneller war daher sofort 7. Dc2. 7. . . . .
Se4Xc3 8. b2xc3 d7-d6 9. h2-h4 Brillant erdacht. Bogoljubow ist ein Draufgänger ersten Ran-ges, der in jedem, noch so po-sitionellen Kampfe taktische Span-nungen heraufbeschwört. 9. . . . . Sb8 d7 Nach 9. .. h5 würde sich Schwarz eine dauernde feindliche Besetzung auf g5 gefallen lassen müssen. 10. h4 h5 e7-e5 11. Lc1 --g5! f7-f6 12. Lg5 d2 Dd8-e7 Mit der nunmehrigen Gabel-drohung e5-e4, was sofort we-gen 12. . . e4 13. De3 zwecklos wäre. 13. h5-h6 147-f8 14. Dd3 -c2 Th8 -g8 Um gelegentlich g6-g5 nebst Tg6 mit Gegendruck spielen zu. können. Es sieht noch keines-wegs so aus, als ob die von W. unternommene Blockade (Bh6!) effektiv wäre, doch gelingt es allmählich dem Anziehenden durch tiefe Manöver seine Ziele zu ver-wirklichen. 15. Ld2 - e3 a7 a5 In der Erkenntnis, daß dieser Vorstoß wegen der steten Dro-hung a2-a4-a5 früher oder später erfolgen müßte. 16. Tal - bi Ta8-d8 17. Dc2-b3 - Seite 32
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Hiermit erhält der Durchstoß c4-c5 reale Bedeutung. Im fol-genden Partieteil versucht sich jedoch Schwarz aggressiv zu ver-teidigen. 17 Lb7-e4 Auf den plausiblen Verteidi-gungszug 17. . . D17 könnte die Kombination 18. Se5:! Se5: 19. Lb7: Sc4: 20. Lc6t Ke7 21. Lcl usw. die Lage von Schwarz sehr prekär gestalten. 18. Tbl-d1 g6-g5 19. c4 c5 d6-d5 20. c5Xb6 c7xb6 21. d4xe5 f6 x e5 22. Thl-h5
Stellung nach dem 22. Zuge von Weiß.
,41E ;I , r
Die verworrene Bauernstellung hat sich geklärt und einige Punktalschwächen im schwarzen Lager zurückgelassen, so daß Weiß nach bisherigem Lavieren zu direkten Angriffshandlungen übergehen darf. 22
• • • •
Tg8-g6 Mit 22. . . . g4 23. Sh4 Lg2: 24. Sg2: usw. würde Schwarz dem Gegner nur noch mehr Operationsraum bewilligen. 23. Kel-f1! Sd7-f6 Hiermit plant Schwarz ein
Qualitätsopfer zwecks Erleichte-rung seiner allseits angegriffenen Stellung. Nach etwa 23 Lh6: 24. Th6:! Th6: 25. Lg6: Dg7 26. Lh6: Dh6: 27. Sh4 Lg2:t 28. Kg2: wären materielle Ein-bußen für Schwarz jedenfalls unvermeidlich. 24. Le3 x g5 25. Th5 x g5 26. Lg2Xf3 27. Lf3-h5t 28. Tg5-f5 Da Weiß, abgesehen von der Mehrqualität, auch noch seinen Frontaldruck aufrechterhalten hat, darf man den weiteren Teil als Sache der Technik betrachten. Leicht ist die Lösung freilich noch keineswegs! 28 De7-e6 29. Lh5-g4 Kf8-e7 30. Lg4-h31 • • • • Droht mit 31. Th5 eine Figur zu gewinnen und setzt hiermit seine Aufgabe durch, den Kö-nigsturm mitten im feindlichen Spiel zu behaupten. 30 De6 d6 31. Db3-a4!
Tg6Xg5 Le4 x f 3 Lf8 x h6 Keß f8 . • • •
• 0 • •
Zwecks Instradierung nach dem Rochadeflügel, womit der Druck von Weiß zu einem wirklichen
Angriff wird. 31. . . . . 32. Td1-d3 33. Lh3-g2 34. Da4-h4 35. Tf5 -g5 36. Td3-f3
Sf6-e4 Lh6 - g7 Se4-f6 Dd6 e6 Ke7-f7 • • • •
Nun arbeiten beide Türme kon-zentrisch mit. Der Schlußteil ent-- hält noch sehr schöne Momente. (Fortsetzung folgt in Heft 2.) - 2. Umschlagseite
Soeben erschienen!
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Die Partien sind von Dr. Tarrasch, Sämisch, Rdti, Mieses, Rubinstein, Bogoljubow, Kmoch, Wagner, Nimzowitsch und an-deren Teilnehmern glossiert. Der Umfang des Buches ist 12 Druckbogen auf holzfreiem Papier mit Abbildungen. Das Breslauer Kongreßbuch ist sehr empfehlenswert und darf in keiner Schachbibliothek fehlen. Br, 5,—, geb. 6, M.
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jeden Lieferung ist ca. 4 Bogen. Einzelne Hefte werden ni.„-ht
geliefert. In Aussicht genommen sind 5 Lieferungen.
Der Subskriptionspreis beträgt bei Vorauszahlung des Betrages
nur 9,— Mark.
Heft 2 erscheint Ende Januar 1926.
Das Werk wird, wie wir bestimmt annehmen, ein wirk-!ich gutes Lehrbuch sein und unentbehrlich für jeden, der
das Spiel erlernen will und von größtem Wert auch für die
stärksten Amateure. Nimzowitsch's humorverklärter Stil bürgt
dafür, daß der Stoff nie in trockener Weise behandelt werden
wird, denn Nimzowitsch ist nie ermüdend, sondern vielmehr
stets interessant.
Schachverlag 8. Kagan.
Jahrgang 1925 von Kagans Neuesten Schachnachrichten
brosch. 7,—, elegant geb. 8,50 M. Aeltere Jahrgänge
broschiert 5,—, gebunden 6,— M.