Chronik 1919

Januar 1919

E. Bogoljubow und S.A. Selesniew, die letzten der vom Mannheimer Kongreß in Deutschland verbliebenen russischen Schachfreunde, haben vor kurzem Triberg verlassen und befinden sich in Berlin, wo sie verbleiben werden, bis ruhigere Verhältnisse in ihrem Vaterlande herrschen. Bogoljubow spielte vom 20. bis 27. Januar im Kaffee Kerkau einen Wettkampf mit v. Bardeleben, den er mit 3:0:2 gewann.

21. März 1919

Der Schachklub Süd-West, Lichterfelder Str. 11 (Schultheiß-Brauerei-Ausschank), hielt am 21. März eine Gedächtnisfeier für sein am 23. Dezember 1918 verstorbenes Mitglied Walter Koppen ab. Der Vorsitzende, Herr Hoeppel, leitete den Abend mit einer Ansprache ein, worin er der seltenen Begabung des leider so früh Dahingeschiedenen gedachte.
Herr Willi Schlage führte darauf einige vom Verstorbenen gespielte Partien vor und demonstrierte am Brett den bei allen Gelegenheiten wiederkehrenden genialen Weitblick des Koppen; schon eine im Alter von 18 Jahren mit einem starken Gegner gespielte Partie wurde im glänzendsten Stil von ihm gewonnen.
Zum Schluß gab Herr Schlage eine Simultanvorstellung und gewann, in einer Stunde, von 12 Partien 10 und machte 2 remis.